Leuchtende Bäume als Strassenlampen
Romantisch oder gruselig? So klar ist es nicht. Immerhin ist die Strassenbeleuchtung, von der ein US-Forscherteam träumt, energiefreundlich. Denn sie braucht keinen Strom, weil sie aus mit Glühwürmchen-Genen versehenen Bäumen besteht, die bei Dunkelheit leuchten.
Quelle: zvg
Noch leuchten nur Pflänzchen. Die Wissenschaftler können sich vorstellen, ganze Bäume gentechnisch zu illuminieren.
„Was wäre, wenn an den Strassen anstatt Lampen Bäume leuchteten?“ fragt Mathematiker Antony Evans. Zusammen mit seinen Kollegen von der amerikanischen Stanford University will er die Funktionsweise von Glühwürmchen auf Pflanzen übertragen. Das heisst: Die Bäume, die sommers bei Tag an der Strasse Schatten spenden, sollen des Nachts als „natürliche“ oder vielmehr als stromfreie Strassenlampen dienen. Zurzeit sammeln die Wissenschaftler auf der Crowdfunding-Plattform Geld, ihre Vision umzusetzen. Bereits kamen rund 350’000 Dollar zusammen, bis zum 7. Juni soll es eine Million sein.
Soweit, dass sie Bäume zum Leuchten bringen können sind die Forscher aber noch nicht. Zurzeit sind sie daran, Schaumkresse mittels Leuchtkäfer-Genen so zu verändern, dass sie fürs Leuchten – oder vielmehr für die Biolumineszenz – nötigen Enzyme bilden kann. Evans und seine Kollegen haben eine entsprechende DNA-Sequenz entwickelt; Nun brauchen sie Sponsoren, damit sie diese synthetisch herstellen können. Die ersten sind die sie allerdings nicht. Leuchtende Pflanzen gibt es seit Mitte der 80er Jahre. Das besondere an der Entwicklung seines Teams ist laut Evans aber, dass sich das Leucht-Gen nachbilden kann.
Während ihre Vision einen leicht gespenstischen Beigeschmack hat, versichern die Wissenschaftler auf ihrer Crowdfunding-Website, dass ihr Projekt unter dem Biosafety-Label 1 läuft und somit die geringste Gefahr für die Umwelt bedeutet. Dies heisst, dass etwa das Gen ungiftig ist. (mai)