Letzte Ruhe in luftiger Höhe
In der indischen Millionenmetropole Mumbai ist Platz kostbar. Darum haben die Architekten Yalin Fu und Ihsuan Lin anstelle eines „gewöhnlichen“ Friedhofs den „Moksha Tower“ entworfen.
In dem Wolkenkratzer sollen die Anhänger der vier in Mumbai am meisten vertretenen Religionen Bestattungsrituale abhalten können: Hindus, Moslems, Christen und Parsen. Für Moslems und Christen, die ihre Toten beerdigen, gibt es begrünte Flächen. Hindus erhalten einen besonderen Platz, um ihre Angehörigen kremieren zu können. Ein kleiner Fluss zur Bestattung der Asche gehört dazu. Für die Parsen ist auf dem Dach ein Turm des Schweigens vorgesehen. Sie setzen legen ihre Leichname dem Himmel und der Sonne aus, damit sie von Raben und Geiern gefressen werden können. - Neue Technologien sollen zudem dafür sorgen, dass die durch die Kremierungen entstehende Luftverschmutzung möglichst gering bleibt.
Allerdings ist der „Moksha Tower“ nicht nur als Friedhof gedacht. Neben Räumen für religiöse Zeremonien und Meditation soll er seiner Umgebung auch als Park dienen. Von aussen sieht der Turm übrigens wie ein gigantischer vertikaler Garten aus, weil seine Fassade grossflächig bepflanzt ist. (mai)