Lenzburg: Baubeginn für Zubringer A1/Knoten Neuhof 2018
Das Aargauer Grossprojekt „A1-Zubringer Lenzburg und Knoten Neuhof“ kann voraussichtlich realisiert werden. Für 75 Millionen Franken sollen die Verkehrsströme durch einen neuen Tagbautunnel entflechtet werden. Der Baubeginn ist für 2018 geplant.
Quelle: Visualisierung zvg
So soll der Knoten Neuhof bei Lenzburg zukünftig aussehen.
Heute wird der Knoten Neuhof am A1-Zubringer in Lenzburg mit einem Lichtsignal gesteuert. Weil hier aber täglich eine Blechlawine von rund 27‘000 Fahrzeugen durchrollt, ist seine Belastungsgrenze erreicht. Das Resultat: Nicht nur in der Rush-Hour, sondern auch tagsüber staut sich der Verkehr in allen drei Richtungen (Bünztal, Stadt Lenzburg und A1) weiträumig. Dies wiederum hat erheblichen Ausweichverkehr in den umliegenden Quartieren und Ortschaften zur Folge. Ausserdem ist der Knoten Lindfeld ganz in der Nähe des Neuhofs dadurch zu einem Unfallschwerpunkt geworden. Die Prognosen sehen auch nicht viel besser aus. Wie das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau schreibt, sollen bis ins Jahr 2025 rund 35‘000 Fahrzeuge den Knoten befahren.
Tunnel unter dem Knoten
Höchste Zeit also für eine Entflechtung und damit höhere Verkehrssicherheit am Knoten Neuhof. Seit kurzem ist die Genehmigung des 75-Millionen-Projekts rechtskräftig, wie es in einer Mitteilung der Aargauer Staatskanzlei heisst. Somit können die Planungen weitergehen. Der nächste Schritt ist der Landerwerb. Parallel dazu findet die Submission der Hauptarbeiten statt. Der Baubeginn ist für 2018 geplant. Die Bauzeit wird rund drei Jahre betragen. Geplant ist ein Tagbautunnel, damit die Verkehrsströme von der Autobahn Richtung Bünztal und umgekehrt unter dem Neuhof-Knoten hindurchgeführt werden können. Der Verkehr in Richtung Stadt Lenzburg wird auf die verfügbaren Strassenkapazitäten im Zentrum von Lenzburg dosiert. Des Weiteren wird der Knoten Lindfeld saniert. Ausserdem werden für den Langsamverkehr Lücken im kantonalen Radwegnetz geschlossen.
Kompromisse geschlossen
Die Planungen zu diesem kantonalen Strassenbauprojekt laufen schon mehrere Jahre. 2013 stimmten die Aargauer dem 75-Millionen-Kredit und damit der Umsetzung des Projekts zu. Doch als es im Sommer 2014 aufgelegt wurde, gingen insgesamt elf Einsprachen ein. Wie die Staatskanzlei schreibt, seien darin die Hauptelemente nicht bestritten worden. Vielmehr bemängelten die Einsprecher neben Eingriffen auf privaten Parzellen und einer geplanten Radquerung am Kreisel Gexi hauptsächlich die Verlegung der Buslinie 393 auf die Othmarsingerstrasse respektive die dafür notwendigen Gestaltungsanpassungen dort. Zusicherungen und kleine Projektanpassungen bewegten schliesslich sechs Einsprecher dazu, ihre Einwendung zurückzuziehen. Insbesondere sicherte der Stadtrat zu, die Umgestaltung der Othmarsingerstrasse in den Aufgaben- und Finanzplan aufzunehmen und das Betriebs- und Gestaltungskonzept in Form eines Bauprojekts öffentlich aufzulegen. Im Dezember letzten Jahres bestätigte auch der Aargauer Regierungsrat die gemachten Zusicherungen und wies in der Folge die noch offenen Einsprachen ab. Es folgte die öffentliche Auflage des Regierungsratsentscheids, des eigentlichen Projekts sowie des Umweltverträglichkeitsberichts. Weil dieses Mal keine Beschwerden erhoben wurden, ist nun alles rechtskräftig und damit der Weg für die Weiterplanung frei. (mt/pd)