Legendäre Auszeichnung für Gründer des Büro Sanaa
Dieses Jahr geht der Pritzker-Preis nach Japan: Die Preisträger sind Kazuyo Sejima und ihr Kollege Ryue Nishizawa, die Gründer des Architekturbüros Sanaa in Tokio.
Zu den bekanntesten Projekten der Architekten gehören das New Museum of Contemporary Art in New York, das Christian Dior Building in Tokio und das 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa. Ausserdem entwarf das für seine puristischen Projekte bekannte Team das Rolex Learning Center der ETH Lausanne (EPFL), das kürzlich eröffnet wurde. Und auch der Erweiterungsbau des Zürcher Rietbergmuseums gehört zu ihren Werken. Im nordfranzösischen Lens entsteht derzeit die Louvre-Dependance nach ihren Entwürfen. Das rund 150 Millionen Euro teure Museum soll 2012 eröffnet werden.
Letzten November war Sejima als erste Frau zur Leiterin der Architekturbiennale von Venedig (29.August bis zum 21. November) ernannt worden. Die Pritzker-Jury würdigte in einer Mitteilung die zugleich „grazilen und kraftvollen“ sowie „klaren und fliessenden“ Entwürfe des Architekturbüros Sanaa.
Die Stiftung verwies auch darauf, dass erst zum dritten Mal in der Geschichte des seit 1979 vergebenen Preises ein Architekten- Duo ausgezeichnet wird. „Mit diesem Preis werde ich weiter versuchen, wundervolle Architektur zu gestalten“, wurde Sejima von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. „Ich fühle mich geehrt und bin zugleich sehr überrascht“, sagte Nishizawa: „Jedes Projekt wird zur Motivation für mein nächstes neues Projekt. Auf dieselbe Weise hat dieser wundervolle Preis mir eine dynamische Energie verliehen, wie ich sie nie zuvor empfunden habe.“ Die meisten ihrer Werke befinden sich in ihrer Heimat, wo die Architekten etwa auch das Ogasawara Museum in Iida in der Provinz Nagano schufen. „Ich habe danach gesucht, wie ich Architektur machen kann, die offen wirkt, etwas, was ich für wichtig für eine neue Generation an Architektur empfinde“, erklärte Sejima.
Unter den bisherigen Pritzker-Gewinnern sind zwei Japaner und zwar Kenzo Tange (1987) und Fumihiko Maki (1993). Weitere Preisträger sind unter anderem Oscar Niemeyer (1988), Rem Koohlhaas (2000) und Herzog & de Meuron (2009). Mit Kazuyo Sejima kann sich zum zweiten Mal eine Frau über den Preis freuen. Zuvor wurde Zaha Hadid als erster Frau die Ehre zuteil.
Gestiftet wurde der Architekturpreis vom Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker und seiner Ehefrau Cindy gestiftet. Die Familie besitzt unter anderem die internationale Hyatt-Hotelkette.
Der mit 100'000 Dollar dotierte Preis wird am 17. in New York überreicht. (sda/mai)