Laubholz – verbauen statt verbrennen
In der Schweiz wird Laubholz hauptsächlich zum Heizen genutzt oder exportiert. Deshalb hat das Bundesamt für Umwelt (Bafu) im Zusammenhang mit dem Aktionsplan Holz einen Ideen-Wettbewerb zur Verwendung von Laubholz veranstaltet. Sieben Arbeiten sind nun ausgezeichnet worden.
Quelle: zvg
Unter anderem wurden Bauten und ihre Aussenraumgestaltung auf der Insel Schwanau im Lauerzersee ausgzeichnet.
Weil im Wald der Anteil an Laubbäumen stetig zunimmt, suchte man gezielt nach Anwendungsmöglichkeiten für Laubhölzer wie Buche, Eiche oder Esche. Erwünscht sind insbesondere Lösungen, die ein grosses Mengenpotenzial versprechen, beispielsweise im Bauwesen. Das Bafu will die Verwendung von Holz gezielt fördern: Zuerst seien langlebige Produkte mit hoher Wertschöpfung herzustellen, dann wiederzuverwerten, und erst zum Schluss solle das Holz als erneuerbare Energie in den Ofen, heisst es dazu in der Medienmitteilung.
Möbel und Bauten
Beim Wettbewerb waren überzeugenden Anwendungen von Laubholz in Architektur, Produktgestaltung, Technik und Forschung gefragt. Bis zum Eingabetermin trafen 63 Eingaben ein. 24 davon stammten aus den Bereichen Bau, Ausbau und Bauerneuerung, 30 sind Mobiliar und Geräten zuzuordnen, neuender Technik und dem Ingenieurwesen. Die Fachjury hatte „die Qual der Wahl“, zumal das Niveau der Eingaben hoch war. Sieben davon machten das Rennen: Sie zeigen einen breiten Querschnitt dessen, was heute mit Laubholz möglich ist - vom Bauen bis zum Sportgerät, vom ausgefeilten Innenausbau bis hin zum Prototypen für ein neuartiges Deckensystem für den grossvolumigen Holzbau.
Drei Eingaben erhielten eine Auszeichnung mit je 5000 Franken Prämie, vier wurden mit einer Anerkennung geehrt. Auszeichnungen gingen an ein mit Buchenholz ausgerüstetes, pfiffiges Trainingsgerät fürs Gleichgewicht aus Biel; ein mit massiver Eiche und Esche ausgebautes Wohnhaus in Küsnacht ZH sowie an die Erneuerung einer ganzen Insel. Bei letzterem handelt es sich um mehrere Bauten und um die Gestaltung ihres Aussenraums mit Eichenholz auf der Insel Schwanau im Lauerzersee SZ.Unter den Anerkennungen figurieren vier Bauwerke: ein Ferienheim aus Eiche und Buche für Jugendliche im Büttenhardt SH, eine grosse Schulanlage mit Eichenholz-Fassade in Wil SG, eine mächtige Sportanlage in Arosa, in der viel Eschenholz in der Trägerkonstruktion verwendet wurde. Auch den Prototyp eines Flächentragwerks aus der Werkstatt der ETH Zürich taxierte die Jury als vielversprechend und anerkannte ihn. (mai/mgt)
Mischwälder sind gesünder
Die meisten Wälder verjüngen sich heute natürlich, während Pflanzungen stets abnehmen. Dies führt vor allem in tieferen Lagen dazu, dass der Laubbaumanteil zunimmt . Mischwälder sind stabiler gegen Windwurf und Käferbefall als artenarme Wälder. Zudem leben in Mischwäldern mehr Tier- und Pflanzenarten. Mischwälder haben zudem ein höheres Potential im sich ändernden Klima. - Das jüngste Landesforstinventar zeigt, dass das Holz aus dem Schweizer Wald zwar mengenmässig gut genutzt wird. Nadelholz wird sogar soviel geerntet, wie nachwächst. Aber das vermehrt anfallende Laubholz wird häufig roh ins Ausland exportiert oder direkt verbrannt. Der Bund strebt eine sogenannte „kaskadenförmige Nutzung“ des einheimischen Rohstoffs an: Zuerst soll das Holz verbaut, später in Form von Faserplatten oder Ähnlichem wiederverwertet und erst am Schluss energetisch genutzt werden. (mai)