Kriens: Nachhaltiges Quartier mit Holzbauten geplant
Auf dem Schweighofareal in Kriens LU entsteht ein neues Quartier mit insgesamt 21 Gebäuden. Für fünf davon ist nun ein Studienwettbewerb lanciert worden. Eine ausdrückliche Vorgabe an die sieben eingeladenen Architekturteams lautet, dass die Bauten aus Holz erstellt werden sollen.
Quelle: Visualisierung zvg
So könnte das neue Quartier auf dem Schweighofareal aussehen
Bis 2024 wird auf dem 67‘000 Quadratmeter grossen Schweighofareal in Kriens im Kanton Luzern ein neues Quartier aus dem Boden gestampft. Geplant sind insgesamt 21 Gebäude. In 17 davon sollen 600 Mietwohnungen sowie Wohnungen für Wohnen im Alter untergebracht werden. Für Dienstleistungen und Gewerbe stehen 29‘000 Quadratmeter zur Verfügung. Auf dem Grundstück sollen bis zu 1500 Arbeitsplätze angesiedelt werden. Die Bebauung soll Dorfcharakter haben. Entsprechend werden die Bauten in lockerer Form um einen Dorfplatz angeordnet. Oberirdisch wird das Quartier autofrei sein. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 500 Millionen Franken.
Die Eigentümer und die Investoren haben sich den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zum Ziel gesetzt und entwickeln das Gebiet nach den Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft – als erstes Areal in der Zentralschweiz, wie es in einer Mitteilung der eigens für dieses Bauprojekt gegründeten Schweighofpark AG heisst.
Nur Holzbauten erlaubt
Gemeinschaftliche Teile wie eine Autoeinstellhalle und die ersten Gebäude befinden sich bereits im Bau. Für fünf weitere Gebäude im oberen Bereich des Quartiers ist in diesen Tagen ein Studienwettbewerb lanciert worden. Es handelt sich um ein Studienauftragsverfahren auf Einladung. Die sieben eingeladenen Architekturteams stammen alle aus Luzern. Und sie haben eine ausdrückliche Vorgabe für ihre Entwürfe erhalten: Die mehrstöckigen Gebäude müssen aus Holz erstellt werden, wobei sowohl vollständige Holzbaukonstruktionen als auch Hybrid-Konstruktionen (Kombination aus Holz und einem massiven Erschliessungskern aus Stahlbeton) erlaubt sind. Man sei sich bewusst, dass Holzbauten leicht teurer als Massivbauten seien, heisst es in der Mitteilung. „Im Sinne der Nachhaltigkeit und mit den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft sind wir jedoch bereit, diese höheren Kosten zu tragen“, schreiben die Schweighofpark AG und die St. Anna Stiftung, die die Gebäude gemeinsam erstellen werden. Man orientiere sich an den Lebenszykluskosten. Und in dieser Hinsicht seien Holzbauten klar im Vorteil.
Holzsprechstunde
Weil die Vorgabe so streng ist, werden die Architekturteams unterstützt. Denn ihnen fehle es an Erfahrung bei Holzbauten. Darum gab es für sie eine Einführungsveranstaltung, wo sie von Experten Inputs zu entwurfsrelevanten Themen wie Statik, Bauphysik und Brandschutz erhielten. Die Teams können auch das Angebot einer „Holzsprechstunde“ nutzen, wobei jedes Anrecht auf acht Stunden individuelle Beratung durch einen Holzbauingenieur hat.
Bis Anfang Juni müssen die Entwürfe eingereicht werden. Anschliessend folgen die Beurteilung sowie der entsprechende Bericht und eine Ausstellung. Dies wird zirka Ende August der Fall sein. Die gestaffelte Realisierung ist von Sommer 2018 bis Herbst 2021 geplant.
Das Schweighofareal gehört der Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer. Um das Projekt stemmen zu können, hat sie sich nach Mitinvestoren umgesehen, die sich langfristig engagieren wollen und die Realisierung eines „Quartiers der etwas besonderen Art“ mittragen. Fündig wurden die Erben bei der Suva, der Luzerner Pensionskasse (LUPK) und der PKG Pensionskasse (als Investorengemeinschaft) sowie der St. Anna Stiftung und der Ringpark AG/Linsi AG. (mt/pd)