Konjunktur: Trotz Aufhellungen weiterhin getrübte Aussichten
Zwar beurteilen Finanzanalysten die Konjunkturaussichten für die Schweizer Wirtschaft etwas weniger negativ als noch vor Monatsfrist, trotzdem bleiben die Aussichten eingetrübt. Das zeigt der UBS-CFA-Indikator. Wie die UBS mitteilt, stieg er im Dezember um 5,9 Punkte auf -23,7 Zähler. Der Wert liegt damit zum 22. Mal in Folge im Minus. Für den Indikator sind 38 Analysten befragt worden, zwischen dem 14. und 18. Dezember.
Ein negativer Wert besagt, dass die Umfrageteilnehmer das Wirtschaftswachstum in der Schweiz für die nächsten sechs Monate zurückhaltend beurteilen. Das heisst sie rechnen mit einer Abschwächung der Konjunktur. Die aktuelle Wirtschaftslage bezeichnen drei Viertel von ihnen dabei als "normal".
Auch in Bezug auf die Inflationsentwicklung sind sie optimistischer geworden: Der Anteil der Analysten, die für die nächsten sechs Monate eine Verlangsamung der Teuerung erwartet, hat sich um mehr als zehn Prozentpunkte erhöht.
Überdies glauben inzwischen auch deutlich mehr Umfrageteilnehmende an einen Rückgang der kurzfristigen Zinsen über den genannten Zeitraum. Daui schreibt die UBS, dass die Finanzanalysten würden wohl zunehmend davon ausgehen würden, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im ersten Halbjahr 2024 ihren Leitzins senken wird.
Wenig Bewegung bei der Entwicklung der Wechselkurse
Derweil erwarten die Befragten bei der Entwicklung der Wechselkurse wenig Bewegung: Nahezu 60 Prozent von ihnen prognostizieren einen stabilen Wechselkurs der hiesigen Währung zum Euro. Wie die UBS schreibt, sind dies so viele wie seit April 2021 nicht
mehr. Mit Blick auf den US-Dollar zum Franken erwarten etwas mehr als die Hälfte der Analysten eine Seitwärtstendenz. Die aktuellen Werte liegen bei gut 0,94 bzw. 0,85 Franken pro Euro beziehungsweise US-Dollar.
In der Umfrage wurden diesen Monat auch die langfristigen Erwartungen - auf fünf Jahre hinaus - zu Inflation und Wirtschaftswachstum abgefragt. Die voraussichtliche Inflationsrate in fünf Jahren wird nunmehr bei 1,4 Prozent gesehen nach 1,7 Prozent noch vor drei Monaten. Das ist laut den UBS-Angaben der niedrigste Wert seit zwei
Jahren.
Die langfristigen Prognosen für das Schweizer BIP Wachstum - hier geht es um die durchschnittliche jährliche reale BIP-Wachstumsrate in den nächsten drei bis fünf Jahren - lagen im Dezember bei 1,6 Prozent und damit etwas niedriger als im September (1,7%). (sda/awp/mai)