Konjunktur: Geschäftslage für Firmen auf Zweijahres-Tief
Die Geschäftslage ist laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) so ungünstig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Vor allem die exportorientierte Industrie leidet. Dies geht aus dem aktuellen KOF-Geschäftslagenindikator hervor, er ist im Juli klar gesunken. Der Indikator ist aus Umfragen bei rund 4500 Firmen berechnet worden.
So ergab sich für das verarbeitende Gewerbe der sechste Rückgang in Folge. Dieser Wirtschaftsbereich befinde sich im Abschwung, schreibt die KOF. Erstmals seit Januar 2021 ist der Indikator für diese Branche wieder negativ. Besonders deutlich sei dabei die Abwärtstendenz bei den exportorientierten Firmen. Lediglich einen Dämpfer sieht die KOF im Dienstleistungssektor, einen vergleichsweise moderaten Rückgang verzeichneten die Branchen Finanz- und Versicherungsidenstleistungen, Baugewerbe und Projektierung relativ moderat war. Gar eine positive Entwicklung im Juli ergab die Umfrage für die Konsumbereiche Detailhandel und Gastgewerbe.
Fachkräftemangel «nicht mehr ganz so akut wie zuletzt»
Und es gibt weitere gute Nachrichten aus der Umfrage: So hat der Preisauftrieb zuletzt in allen Branchen nachgelassen und auch der Fachkräftemangel sei «nicht mehr ganz so akut wie zuletzt». Letzterer bleibt zwar ein «dringendes Problem» , die Einstellungspläne der Unternehmen seien aber nicht mehr so expansiv wie zuvor. Das Problem verliert laut KOF somit an Schärfe.
Was die Teuerung betrifft, sind Preiserhöhungen laut den Umfragen relativ häufig im Gastgewerbe aber auch bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen geplant. In den übrigen Bereichen sieht die KOF in der nächsten Zeit hingegen eine geringe Preisdynamik. Gar wieder günstiger werden dürfte das Bauen. (sda/awp/mai)