Konjunktur: Bauhauptgewerbe startet erfreulich ins 2021
Im Vergleich zum von der Pandemie geprägten Vorjahresquartal konnte das Bauhauptgewerbe seinen Umsatz im Anfangsquartal 2021 um rund 6 Prozent erhöhen. Dies zeigt der Bauindex des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) und der Credit Suisse (CS). Zudem verzeichnet er mehr Baugesuche von Privaten und Aufhellungen am Arbeitsmarkt.
Quelle: SBV
Die Aufragseingänge sind im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
Konkret haben die Unternehmen des Bauhauptgewerbes im ersten Quartal 2021 ihren Umsatz um 5.9% gegenüber dem Vorjahresquartal auf beinahe 5 Milliarden Franken gesteigert. Derweil hat der Wohnungsbau letztes Jahr einen Boden gebildet und ist den Erwartungen entsprechend um 2% gewachsen. Zudem sind im öffentlichen Bau die Bauprojekte vorangetrieben worden und der Umsatz nahm um 2.7% zunahm. Dabei sei aber zu beachten, dass die Corona-Pandemie letztes Jahr bereits ab dem ersten Quartal die Bauaktivitäten stark eingeschränkt und in einigen Regionen sogar zu einem zeitweiligen Baustopp geführt habe, heisst es dazu in der Medienmitteilung des SBV und der CS.
Während der Auftragseingang in den Sparten Wohnungsbau und Wirtschaftsbau im 2020 rückläufig gewesen ist, blickt ein Grossteil der Schweizer Wirtschaftsunternehmen mittlerweile mittlerweile optimistischer in die Zukunft: Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist um 14% auf 7.2 Mrd. Franken gestiegen. Der Investitionsbedarf aus dem Vorjahr ist damit etwas nachgeholt worden.
Mehr Baugesuche von privaten Bauherren
So haben seit Anfang 2021 private Bauherren deutlich mehr Baugesuche eingereicht: Laut Docu Media ist das Volumen in den Sparten Wohnungsbau und Wirtschaftsbau um über 13% gestiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal. So haben die öffentlichen Bauherren ein Drittel mehr Aufträge vergeben, so dass auch für die kommenden Monate mit einer Aufhellung der Auftragslage gerechnet werden kann.
Die Konjunktur dürfte indes wegen der Covid19-Pandemie unsicher bleiben. Deshalb geht der Bauindex zurückhaltend von einem 3%-Umsatzwachstum im zweiten Quartal aus. Ein Faktor, der sich laut SBV umsatzhemmend auswirken könnte, ist auch die weltweite Knappheit bei einigen Baumaterialien wie Stahl, Holz oder Kunststoffprodukten.
Arbeitslosigkeit nimmt ab
Über die ganze Wirtschaft gesehen, ist die Arbeitslosigkeit deutlich
gestiegen. Etwas anders zeigt sich die Situation im Baugewerbe: Während
vereinzelt Firmen Arbeitsplätze streichen mussten, lag die Schwierigkeit im
Bauhauptgewerbe in erster Linie darin, dass im 2020 wegen der ungewissen
Konjunkturaussicht bis zu 4000 saisonale Stellen weniger geschaffen wurden als wie
dies normalerweise der Fall wäre.
Wie der SBV in seiner Medienmitteilung festhält, hellt sich die Lage am Arbeitsmarkt mittlerweile auf. Seit Jahresbeginn ist die Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe gesunken. Dennoch waren per Ende März 2021 noch immer 2800 oder vielmehr 3% weniger Stellen besetzt als im Jahr zuvor. (mgt/mai)
Neue Methodik für die Quartalserhebung ab 2021
Der SBV hat für dieses Jahr die statistische Methode seiner Quartalserhebung angepasst: Die bisherige Methodik rechnete die von den Firmen gemeldeten Personal- und Finanzdaten anhand der Lohnsumme des Bauhauptgewerbes in den Kantonen hoch. Neu verwendet der SBV stattdessen die Lohnsummen der Regionen und unterscheidet dabei nach Betriebsgrösse.
Die neue Methode sei damit repräsentativer und die
Ergebnisse seien zuverlässiger. Die neue Methode erlaubt es laut SBV erstmals,
zuverlässige Konjunkturdaten einerseits auf Stufe Region, andererseits nach
Betriebsgrösse zu publizieren. Zudem kommentieren die örtlichen SBV-Sektionen
die Konjunkturdaten mit praxisnahen Beispielen aus der Region. (mgt/mai)