Kongress statt Degustation
Die Olma Messen St. Gallen sind für die Gallusstadt nicht nur wirtschaftlich von grosser Bedeutung, sondern sie sind auch ein Stück Identifikation wie etwa der Stiftsbezirk, die textile Tradition, die Bildungsstätten oder die berühmte Bratwurst. Nun soll am Eingang des Messeareals, am Standort der abgebrannten Degustationshalle 7, ein Turm entstehen, der Kongress- und Hotelnutzungen beinhaltet. Das St. Galler Stadtparlament hat vorerst grünes Licht dazu gegeben.
Quelle: zvg
So fügt sich der Neubau in die Umgebung ein.
Die Olma Messen St. Gallen verfügen heute über ein flexibel nutzbares Raumangebot mit grosszügigen Flächen in mehreren Hallen. Spezielle klei-nere Räume für begleitende Workshops oder Sitzungen fehlen jedoch grösstenteils. Die für diesen Zweck behelfsmässig installierten Kojen stehen zudem nur dann zur Verfügung, wenn keine Messen stattfinden. Deshalb ist bereits heute mangels geeigneter Infrastruktur kein wesentliches Wachstum mehr möglich.
Das von den Olma Messen geplante neue Kongressgebäude mit Hotel unterstützt die Initiativen von Kanton, Stadt sowie St. Gallen-Bodensee Tourismus und nutzt deren Bestrebungen zum Ausbau des Kongresstourismus in idealer Weise. In einem mehrstufigen Architekturwettbewerb setzte sich das Projekt «Corner Field» von Hutter Nüesch Architekten durch. Es zeichnet sich durch einen einfachen Solitärbaukörper mit Kongress- und Konferenzräumen und mit einem auf zwei Seiten fassadenbündigen, zehngeschossigen Hotelturm aus. Der Baukörper gliedert sich ideal in die komplexe städtebauliche Lage. Das markante, aber schnörkellose Bauwerk mit seiner strukturell gegliederten Fassade bildet einen starken Auftakt zum Messe-Areal und setzt ein markantes Zeichen für die Kongress- und Messestadt St. Gallen. Die Kongress- und Konferenzräume befinden sich in den Geschossen 1, 2 und 3. Das Erdgeschoss bietet Raum für den Personenempfang und die rückwärtigen Bereiche (Catering, Warenverteilung und Personal). Man betritt das Gebäude durch eine Eingangshalle mit Businesscenter und gelangt über Rolltreppen und Lifte in die Obergeschosse. Die Halle ist zur Hotellobby und zu den Obergeschossen hin offen gestaltet und ¬bietet einen repräsentativen Empfang und gute Orientierung. Im 1. und 3. Obergeschoss liegen die Kongresshallen mit Foyers. Das 2. Obergeschoss bietet zahlreichen Seminarräumen Platz. Aussichtsreiche Bankett- und Sitzungszimmer im 15. Obergeschoss (Skylounge) runden das Angebot ab. Das ins Kongressgebäude integrierte Hotel ist als modernes Business- und Kongresshotel ausgelegt.
Unter der Marke «Holiday Inn Express» bietet es das Preis-Leistungsverhältnis, das von einer Mehrzahl von Messe- und Kongressteilnehmern bevorzugt wird. Anfangs Juli hat das St. Galler Stadtparlament den Gestaltungsplan für das neue Kongresszentrum gutgeheissen. Der Ball liegt nun wieder bei den Olma Messen. Sie werden zusammen mit den Architekten das Bauprojekt ausarbeiten und erneut dem Stadtparlament unterbreiten. Die Stadt rechnet mit Baukosten von rund 50 Millionen Franken. Baubeginn soll bereits Mitte 2012 sein. Und wenn alles nach Plan geht, soll das neue Conference Center 6, wie das Kongress- und Konferenzgebäude mit Hotel auf dem Areal F6 nun definitiv heisst, rechzeitig zur 72. Olma im Jahr 2014 eröffnet werden. (mgt/as))