Komplette Neat für das Tessin
Das Tessin fordert vom Bund, die Neat wie geplant von einer Landesgrenze zur anderen zu realisieren. Die Umfahrungen von Lugano und Bellinzona dürften nicht Sparmassnahmen zum Opfer fallen.
Quelle: zvg
Bellinzona soll künftig durch einen Tunnel umfahren werden.
Der Kanton Tessin werde gegen diese Pläne eine einheitliche Front bilden, teilt das Tessiner Umweltdepartement mit. Der Phalanx werden auch rund dreissig Gemeinden angehören, die von den Plänen der SBB und des Bundes wenig angetan sind. Werde die Neat nicht vollständig realisiert, dann drohten im Tessin nach der Inbetriebnahme des Gotthard- und des Ceneri-Basistunnels im Jahr 2019 Engpässe, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Zudem befürchten viele Gemeinden eine Zunahme des Bahnlärms.
Die Tessiner fordern nun eine neue Streckenführung zwischen Biasca und Camorino, wobei der Kantonshauptort Bellinzona durch einen Tunnel umfahren werden soll. Überdies soll auch die Planung für eine neue Streckenführung zwischen Lugano und Chiasso rasch vorangetrieben werden.
Ähnliche Forderungen hatte bereits das Gotthard-Komitee erhoben, dem 13 Kantone sowie verschiedene Städte und Organisationen angeschlossen sind. Das Komitee kritisiert, dass beim Projekt "Bahn 2030" die Nord-Süd-Achse vernachlässigt werde. Durch die einseitigen Ausbauprojekte zum Nutzen der Ost-West-Achse werde das Neat-Konzept aufgegeben und die Leistungsfähigkeit der wichtigsten Transitachse aufs Spiel gesetzt, hielt das Gotthard-Komitee Anfang April in einem Communiqué fest. Es erachtet elf Infrastrukturmassnahmen im Einflussbereich des Gotthards mit einem Investitionsvolumen von 13 Milliarden Franken als dringlich. Allein mit den Basistunnels am Gotthard und Ceneri funktioniere die Gotthard-Achse nicht. (sda)