KOF-Konjunkturbarometer: Perspektiven trüben sich weiter ein
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich weiter eingetrübt. Das KOF-Konjunkturbarometer ist nach dem Rückgang im Vormonat nun auch im April gesunken.
Für den aktuellen Monat sank das Konjunkturbarometer auf 96,4 Punkte, was einem Rückgang um 2,8 Punkten zum März entspricht (revidiert auf 99,2 von 98,2 Punkten), wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Freitag bekanntgab.
Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten sich im Vorfeld etwas optimistischer gezeigt und Werte zwischen 97,0 bis 99,5 Punkten prognostiziert. Das Barometer liegt nun wieder unter seinem mittelfristigen Durchschnittswert. Der Tiefpunkt wurde im November 2022 mit 89,3 Punkten markiert.
Abschwächung für Verarbeitendes Gewerbe
Die Mehrzahl der Indikatoren sei von der Abschwächung erfasst worden, schreibt die KOF. Insbesondere hätten sich die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe, die Dienstleistungen, das Gastgewerbe und den privaten Konsum abgeschwächt. Dagegen seien die Perspektiven für das Auslandsgeschäft stabil und jene für den Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen hätten sich sogar aufgehellt.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) dämpften vor allem Indikatoren für die Kapazitätsauslastung, die Auftragssituation, die Produktion und die Lagerhaltung, wie die KOF weiter schreibt. Eine Entspannung gab es dagegen bei den Indikatoren für die Ertragsentwicklung.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes seien die Aussichten für die Chemie- und Pharmaindustrie, Hersteller von Textilien und Bekleidung sowie für den Bereich Holz- und Papierwaren ungünstiger als bisher. Nahezu stabil sind die Werte dagegen für den Maschinenbau, Nahrungs- und Genussmittelproduzenten und den Metallbereich. Aufwärtsgerichtet ist die Tendenz laut KOF bei den Indikatoren im Elektrobereich.
Wichtiger Frühindikator
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am kommenden Dienstag ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht. (awp sda pb)