Kölliken ist stärker verseucht als angenommen
Die Sondermülldeponie im aargauischen Kölliken hat offenbar noch nicht ihren ganzen Dreck hergegeben. Bohrungen haben ergeben, dass auch der Fels unter der Deponie verseucht ist – wie tief, ist noch nicht klar.
Der Rückbau und die Sanierung der Sonderabfälle in der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) sind seit einem guten halben Jahr abgeschlossen. Dass auch ein Teil des Felsens darunter verseucht ist, war stets klar. Man ging davon aus, dass etwa ein Meter abgetragen werden muss. Wie sich jetzt zeigt, war diese Schätzung zu optimistisch. Wie verschiedene Medien berichten, ist das Gift – es stammt unter anderem von Chemieabfällen, Destillationsrückständen, ölverseuchter Erde oder Batterien – um einiges tiefer ins Gestein eingedrungen. Dies ist das Ergebnis von rund 200 Bohrungen. Man geht von bis zu fünf Metern aus. Sollte die Verseuchung noch ein bisschen tiefer gehen, ergibt sich ein Problem: Tiefer als fünf Meter darf nämlich nicht gegraben werden, weil sonst das Gebäude einzustürzen droht.
Im Februar sind weitere Sondierbohrungen geplant, um genauere Ergebnisse zu erzielen. Danach könne man weiter planen, so SMDK-Geschäftsführer Benjamin Müller. Es herrscht jedoch Zuversicht, dass noch weiter unten kein Gift mehr entdeckt wird. (pd/mt)