13:59 BAUBRANCHE

Klimaerwärmung: Für dicht bevölkerte Städte wird es teuer

Wegen des Wärmeinsel-Effekts müssen Städte mit bis zu 2.6 Mal so hohen Ausgaben für die Klimaerwärmung rechnen wie weniger dicht besiedelte Gebiete. Dies ist das Resultat einer Studie von Ökonomen der Universität von Sussex UK, der Nationalen Universität von Mexiko und der Freien Universität von Amsterdam. Die Experten nahmen für ihre Untersuchung knapp 1692 Städte unter die Lupe.

Dass urbane Gebiete zu Wärmeinseln werden, liegt daran, dass die Sonneneinstrahlung die Temperaturen auf Asphalt sowie Beton erhöht und diese die Hitze speichern. Die Wärme, die etwa der Verkehr oder Klimaanlagen absondern, verstärkt diese Entwicklung zusätzlich. Sie dürfte den Studienautoren zufolge die Klimaerwärmung in den am dichtest bevölkerten Städten bis im Jahr 2050 um zusätzliche zwei Grad intensivieren. „Die negativen Einflüsse höherer Temperaturen auf die Wirtschaft sind völlig unterschiedlich: Es braucht mehr Klimaanlagen, die Luftverschmutzung steigt an, die Wasserqualität sinkt und wer arbeitet, ist weniger produktiv“, heisst es in der Medienmitteilung zur Studie. Und Richard S.J. Tol von der Universität von Sussex meint: „Schwer errungene Siege über den globalen Klimawandel werden von unkontrollierten Wärmeinseln zunichte gemacht.“ Denn wenn auch Städte lediglich rund ein Prozent der gesamten Erdoberfläche ausmachen, so produzieren sie doch 80 Prozent des Weltsozialprodukts und fressen gleichzeitig 78 Prozent der Energie.A

Allerdings liesse sich die Entwicklung laut den Ökonomen relativ leicht eindämmen: Würde ein Fünftel der Dächer in Städten mit Grünflächen versehen und beim Strassenbelag auf weniger stark absorbierendes Material gesetzt, könnten Ausgaben im Zuge gesenkt und die schwerwiegendsten Folgen Klimaerwärmung entschärft werden. Tol und seine Kollegen nehmen an, dass die Temperatur in besiedelten Gebieten mit solchen Massnahmen um bis zu 0.8 Grad gesenkt werden könnten.

Zudem macht die Studie auch Positives deutlich. So meinte Tol: „Selbst wenn weltweite Massnahmen scheitern, zeigt sie auf, das Projekte auf lokaler Ebene dennoch einen positiven Einfluss haben können.“ (mai)

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