Katastrophen einplanen
Seit Ende der neunziger Jahre werden von den Kantonen Gefahrenkarten erstellt. Sie zeigen auf, wo Lawinen, Erdrutsche, Steinschläge oder Hochwasser die Siedlungsgebiete gefährden. Mittlerweile sind 80 Prozent der Karten fertig. Die restlichen 20 Prozent sollen bis 2013 erarbeitet sein.
Allerdings ist der Prozess der Gefahrenbeurteilung damit noch nicht abgeschlossen. Die Bedrohung durch Naturgefahren müsse regelmässig überprüft werden, teilt dazu das Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit. Gegebenenfalls werden die Gefahrenkarten angepasst. Ein wichtiger Schritt sei die Anwendung der Karten in der Raumplanung, heisst es weiter. Bis heute sind knapp zwei Drittel der Gefahrenkarten in der kommunalen Nutzungsplanung verbindlich bis auf Parzellen-Stufe umgesetzt. Wie wichtig Gefahrenkarten sind, hat der 10. Oktober 2011 gezeigt. Damals suchten verheerende Hochwasser die Region Kandertal heim. Das Wissen um die Gefahren konnte noch schlimmeres verhindern. Aufgrund der Gefahrenkarte konnten vorsorgliche Schutzmassnahmen ergriffen werden.
Die Gefahrenkarten sollen künftig noch zusätzliche Lücken schliessen. So sollen weitere Gefahren erfasst werden. Das gilt beispielsweise für die Folgen aussergewöhnlicher Niederschläge wie das Eindringen von Wasser in Gebäude wegen Kanalisationsrückstau, Hangwasser oder Grundwasseranstieg. Wie das Bafu mitteilt, will der Bund wird diese Arbeiten auch in Zukunft fördern, indem er 50 Prozent der Kosten übernimmt. (mai/mgt)