Kanton Tessin plant Renaissance des Trams
Die Tessiner Regierung will die chronischen Verkehrsprobleme in der Agglomeration Lugano mit einer Tramlinie beheben. Sie hat einen Planungskredit in der Höhe von zwei Millionen Franken bewilligt. Nun liegt der Ball beim Kantonsparlament.
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An der Uferpromenade verkehrte das letzte Tram von Lugano.
In einer ersten Phase soll ein Projekt für eine Tramlinie von Bioggio, das in der Nähe des Flughafens liegt, ins Zentrum von Lugano erarbeitet werden. Dies geht aus einer Mitteilung der Tessiner Staatskanzlei hervor. Zu einem späteren Zeitpunkt soll diese West-Ost-Verbindung durch eine Linie von Cornaredo im Norden der Stadt zu den Einkaufszentren auf der Scairolo-Ebene im Süden erweitert und ergänzt werden.
Ab 2015 will man mit dem Bau der Linie Bioggio-Lugano angefangen werden. Um dafür Bundessubventionen zu erhalten, müssen die Pläne bis Ende 2011 abgesegnet sein. Es wird mit Baukosten von weit über 200 Millionen Franken gerechnet.
Letztes Tram war 1959 unterwegs
Das Projekt dürfte auf keinen grossen politischen Widerstand stossen: Vor zwei Jahren hatten Vertreter der FDP, CVP, SP, Lega und der Grünen in einer Motion an die Stadtregierung von Lugano die Renaissance des 1959 eingestellten Trams gefordert.
Das erste elektrische Tram fuhr am 1. Juni 1896 durch Lugano. Um mehr Platz für Autos zu schaffen liess die Stadtverwaltung aber in den 1950er Jahren das auf gut sieben Kilometer gewachsene Schienennetz Stück für Stück zurück bauen. Zuletzt wurde die Strecke entlang der Uferpromenade eingestellt, und zwar im Dezember 1959. (sda)