Kanton findet Kasernenareal weiterhin geeignet
Der Regierungsrat des Kantons Zürich findet das Kasernenareal nach wie vor geeignet als Standort für ein künftiges Kongresszentrum. Für die Stadt Zürich kommt dieses Areal aber nicht in Frage. Sie will das Kongresszentrum am liebsten auf dem Geroldareal in Zürich West bauen.
In seiner am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine dringliche Anfrage der Kantonsratsmitglieder Martin Arnold (SVP, Oberrieden), Regine Sauter (FDP, Zürich) und Thomas Marthaler (SP, Zürich) hält der Regierungsrat fest, er halte das Kasernenareal "auch weiterhin als geeignet" als Standort für ein Kongresszentrum. Ursprünglich hatte der Regierungsrat das kantonseigene Areal im Kreis 4 nahe dem Hauptbahnhof gar bevorzugt und der Stadt als Standort angeboten. Aber der Regierungsrat ist sich bewusst, dass es sich "um ein Schutzobjekt von nationaler Bedeutung handelt", wie er schreibt. Bei Eingriffen seien deshalb "Interessenabwägungen vorzunehmen" und die "Risiken abzuwägen".
Bei der Stadt winkt man allerdings ab: Das Kasernenareal komme als Standort für das Kongresszentrum "nicht in Frage", sagte Urs Spinner, Sprecher des Hochbaudepartementes, zur Nachrichtenagentur sda. Erstens sei man nicht bereit, den Grünraum zu überbauen - "der ist fürs Quartier". Zweitens könne man die geschützten Gebäude nicht abbrechen, was auch dem Kanton klar sei.
"Diskrepanz, aber kein Zwist"
Es gebe in dieser Frage "sicher eine Diskrepanz" zwischen den Ansichten von Stadt und Kanton, sagte Baudirektions-Sprecher Dominik Bonderer auf Anfrage. Von einem Zwist könne man aber nicht sprechen. Die Entscheidung liege ohnehin "primär bei der Stadt". Übereinstimmend sind Kanton und Stadt der Ansicht, der heutige Carparkplatz beim Hauptbahnhof eigne sich als Standort. Die Stadt will dieses Areal als Option im Auge behalten, wie sie im April festhielt, als sie ihre Bevorzugung des Geroldareals mitteilte. Im Rahmen der Standortbestimmung 2009 habe der Kanton die Bevorzugung der Standorte Carparkplatz und Geroldareal "nicht bestritten", so Spinner.
Auf jeden Fall ist der Kanton "auch weiterhin bereit, der Stadt Zürich im Rahmen seiner Möglichkeiten die nötige Unterstützung zu bieten", wie der Regierungsrat schreibt. Es gehe darum, "den bestmöglichen Standort für die in der ganzen Region wichtige neue Kongressinfrastruktur" zu finden. (sda)