08:12 BAUBRANCHE

Kandidaten aus der Baubranche: Barbara Stucki im Interview

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Barbara Stucki, GLP, BE, neu, Leiterin Administration Marti AG Bern.

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Barbara Stucki, GLP, BE, neu, Leiterin Administration Marti AG Bern.

Was wollen Sie im Bundeshaus für die Bauwirtschaft erreichen?

Barbara Stucki: Ich will mich im Bundeshaus ganz allgemein für die Wirtschaft – unseren Wohlstandsgaranten – einsetzen. In der Schweiz ist das Unternehmertum eng reguliert, gerade auch im Baubereich. Ich stelle nicht sämtliche Vorschriften infrage, sehr wohl aber die daraus resultierende Bürokratie. Diese bindet in den Unternehmen und in der Verwaltung eine Unmenge an Ressourcen.

Welchen politischen Schwerpunktthemen möchten Sie sich in Bern widmen?

Als Grünliberale politisiere ich im Spannungsfeld Wirtschaft–Gesellschaft–Umwelt. Diese Schwerpunkte stehen in direkter Wechselwirkung zueinander. Ich bin beispielsweise überzeugt, dass es für die Wirtschaft langfristig gewinnbringend ist, die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Beruf zu erleichtern. Und ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz ist nicht gleichbedeutend mit raumplanerischem Stillstand. Die Schweizer Politik muss in allen Bereichen lösungsorientierter werden.

Sehen Sie in der Digitalisierung eine Chance oder eine Gefahr für die Bauwirtschaft?

Ganz klar eine Chance – und zwar zur Effizienzsteigerung und Transparenz im gesamten Bauprozess. Gerade in der Digitalisierung sehe ich die Chance, Bürokratie abzubauen und Formalitäten einfacher und effizienter zu erledigen.

Welchen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz können Sie als Vertreterin der Bauwirtschaft in der Politik leisten?

Die Gebäude gehören zu den grössten CO2-Produzenten. Neue Gebäude sollen künftig die von ihnen benötigte Energie selbst produzieren – und zwar erneuerbar. Die Sanierungsrate ist in der Schweiz viel zu tief. Die Politik soll hier Anreize schaffen, dass nicht energieeffiziente Gebäude rasch saniert oder zurückgebaut und durch moderne Neubauten ersetzt werden.

Wie kann die Politik dazu beitragen, dass die Verdichtung breitere Akzeptanz in der Bevölkerung findet?

Moderne Stadtquartiere zeigen, dass mit durchdachter Planung von Wohneinheiten und Aussenräumen auch in verdichteten Quartieren kein Engegefühl aufkommt. Die Politik kann zu einer breiteren Akzeptanz beitragen, indem sie als Bauherrin solche Beispielprojekte realisiert.

Bauleute an Eidgenössischen Wahlen 2019

Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Um einen Sitz im Bundeshaus bewerben sich auch einige Kandidatinnen und Kandidaten aus der Bauwirtschaft. Seit den letzten Wahlen ist die Branche in Bern schwach vertreten. Der Baumeisterverband will das ändern.

Weitere Informationen im Artikel «Eidgenössische Wahlen: Bauleute drängen ins Bundeshaus» oder in unserem Sammeldossier«Parlamentswahlen 2019: Bauleute steigen ins Rennen».

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