Kalk gefährdet Meret-Oppenheim-Brunnen
Einseitige Kalkablagerungen gefährden die Stabilität des Meret-Oppenheim-Brunnens auf dem Waisenhausplatz in Bern. Nun soll das Kunstwerk von Meret Oppenheim saniert werden. Die Arbeiten beschränken sich in erster Linie auf die Entfernung des Kalks.
Quelle: Supermutz/wikimedia.org/GFDL
Der Meret-Oppenheim-Brunnen soll auch weiterhin überwuchert werden.
Vor 30 Jahren war der Brunnen, der als eines der bedeutendsten Werke Meret Oppenheims im öffentlichen Raum gilt, eingeweiht worden. Im Laufe der Zeit haben Kalkablagerungen und Moos den zehn Meter hohen Zylinder, an dem das Wasser spiralförmig herunter läuft, stark verändert. Mittlerweile gefährden die Ablagerungen, die sich hauptsächlich auf der Südostseite des Brunnens angesammelt haben, die Statik des Werks.
Daran, wie der Brunnen saniert werden soll, scheiden sich die Geister. Über die Art und Weise der Instandsetzung wurde eine breite Diskussion geführt. Die Meinungen reichten von „den Brunnen sich selbst überlassen, bis er zusammenfällt“ bis hin zur „Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands“. An der Diskussion beteiligten sich Familienangehörige Meret Oppenheims, Kunstschaffende, Kunsthistorikerinnen, Restauratoren, Baufachleute und Personen, die vor 30 Jahren bei der Realisierung des Brunnens mitgewirkt hatten.
Nun haben sich die Stadtbauten Bern sowie die Kommission für Kunst im öffentlichen Raum für eine Vorgehensweise entschieden: Die Sanierung soll zwar den langfristigen Bestand des Brunnens sichern, nicht aber dessen Alterungsprozess rückgängig machen. Somit werden nur diejenigen Ablagerungen entfernt, welche die Statik des Brunnens gefährden, ansonsten bleibt er, wie er ist und soll weiter überwachsen werden. - Im Zuge der Sanierung wird auch die Lichtinstallation auf der Spitze des Brunnens geflickt. Damit wird der Turm wieder in unregelmässigen Abständen von innen beleuchtet werden.
Für die Sanierung wird der Brunnen eingerüstet. Laut den Stadtbauten Bern dauern die Arbeiten zwischen drei und fünf Wochen, sie sollen im Spätsommer vorgenommen werden. Die Kosten für die Sanierung betragen voraussichtlich rund 70'000 Franken. (mai/mgt)