Jogger lösen kleine Erdbeben aus
Die Stadt Bern sperrt zwischen dem kommenden Montag und dem kommenden Mittwoch tagsüber den Schönausteg über die Aare für Schwingungsmessungen. Ein Seismologe hatte kleine Erdbeben festgestellt, wenn Jogger über den Steg rannten.
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Der Schönausteg in Bern
Aufgrund des ungewöhnlichen Befunds will nun das städtische Tiefbauamt mit den Messungen das Verhalten des Stegs beim Tierpark Dählhölzli bei solchen dynamischen Schwingungen näher untersuchen. Nach Vorliegen der Resultate entscheidet die Stadt, ob Verstärkungsmassnahmen nötig sind, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Derzeit bestehe keine Gefahr, ergänzte Heinrich Kappeler vom städtischen Tiefbauamt auf Anfrage. Sonst würde die Stadt den aus dem Jahr 1906 stammenden Steg nicht nur für Messungen sperren.
300 Meter vom Steg entfernt
Laut Kappeler stellte der private Seismologe, der die seismographische Messstation Bern betreibt, zuerst einfach nicht erklärbare Ausschläge seiner Instrumente fest, dies 300 Meter vom Schönausteg entfernt. Die Stadt liess in der Folge Menschen über die Brücke rennen und die Testserie zeigte, dass die Ausschläge tatsächlich von der Brücke her kommen.
Für die Messungen hat die Stadt nun in Zusammenarbeit mit externen Brückenbauspezialisten ein spezielles Verfahren erarbeitet. Das Tiefbauamt wird auch testen, wie sich die Brücke bei statischen Beanspruchungen (Menschen stehen auf der Brücke) verhält und untersucht gleich auch die Stahlkonstruktion. Auch den Altenbergsteg beim gleichnamigen Berner Quartier wird die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt testen. (sda)