Jahrhunderte alte Küche lässt grüssen
Ursprünglich hätten im Schloss Frauenfeld bloss ein paar Bodenplatten wieder vermörtelt werden sollen. Bei den Arbeiten kam eine interessante Balkenkonstruktion zum Vorschein – die von reger Kochtätigkeit vor Hunderten von Jahren zeugt.
Quelle: (zvg)
Restaurator Tobias Hotz beim Freilegen der Balken.
Der Bergfried des Frauenfelder Schlosses mit seinen bis zu drei Meter dicken aus Findlingen erbauten Mauern wurde vor etwa 800 Jahren errichtet und später mit weiteren Anbauten ergänzt; Zuerst mit einem Fachwerkbau auf der Westseite, der als Wohnbau erstellt wurde. Weil ein paar instabile Bodenplatten aus Ton neu vermörtelt werden sollten, mussten die darunter liegenden, sehr morschen Bodenbretter entfernt werden. Dabei kam eine interessante, fächerartige Balkenkonstruktion zum Vorschein - die Unterkonstruktion des ausladenden Fachwerkaufbaus an der Westseite des Schlosses aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Die stark Russ geschwärtzten Balken lassen darauf schliessen, dass sich darunter wohl in der Zeit der Landvögte vom 16. bis 18. Jahrhundert die Küche befand, wo kräftig mit Holz gefeuert, gebraten und gekocht wurde. Die konservierende Wirkung von Russ dürfte sich positiv auf den Zustand der Balkenkonstruktion ausgewirkt haben – die Konstruktion ist noch immer sehr robust.
Nachdem die Unterhaltsarbeiten nun beendet sind, kann das Schlosses wieder ungehindert besucht wrden. Als Historisches Museum Thurgau beherbergt es einige sehenswerte Schätze aus der Vergangenheit des Kantons. (mai)