15:51 BAUBRANCHE

Jahresendanalyse: Baubranche mit gedrosselter Dynamik

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Stefan Schmid

Die Hochbautätigkeit des Schweizer Bauhauptgewerbes dürfte vor einer Abschwächung stehen. Die geplanten Bausummen waren bei den meisten Hochbausegmenten rückläufig. Ins Gewicht fällt dabei die tiefere Projektsumme bei den Mehrfamilienhäusern, die Industrie kam noch nicht auf Touren. Die Gesamtwirtschaft dürfte schneller den Weg aus der Corona-Krise finden als gedacht.

Das Schweizer Bauhauptgewerbe ist wie die Gesamtwirtschaft von einer Abwärtsbewegung betroffen. Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme dürfte gegenüber dem Vorjahr gesamthaft um 4,0 Prozent auf 43,8 Milliarden Franken* zurückgehen. Dagegen legt die Zahl der Gesuche voraussichtlich um 8,1 Prozent zu. Mit zwei Ausnahmen vollzogen alle Segmente einen Abschwung. Corona-bedingt waren die Hochbausummen der drei Quartale in diesem Jahr rückläufig.

Teurer Traum Eigenheim

Doch mit der Corona-Krise haben die eigenen vier Wände an Bedeutung gewonnen. Wer es sich leisten kann, hat sich den Traum von mehr Wohnraum und Umschwung auch in wirtschaftlich schwieriger Zeit realisiert, was im Segment Einfamilienhäuser zu einem kleinen Boom führte. 

In den letzten zwölf Monaten haben sich die ausgeschriebenen Preise für Einfamilienhäuser um 6,7 Prozent erhöht, wie der von Immoscout 24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt, wobei die Preise vor allem im ersten Halbjahr 2020 deutlich angezogen haben. Bei Eigentumswohnungen bewegte sich die Zunahme bei 4,4 Prozent. Ein starkes Nachfragewachstum weisen gemäss dem Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner Agglomerationsgemeinden und Kleinstädte auf, wo Objekte noch erschwinglicher sind.

Doch das Angebot bleibe knapp. Weil für Ersatzobjekte alte Gebäude zuerst abgerissen werden müssten, was im laufenden Jahr bei mindestens 50 Prozent der bewilligten Neubauprojekte der Fall gewesen sei, habe der Bestand trotz Neubauten nur leicht zugenommen. Zudem hätten ältere Personen wegen Corona den Umzug ins Altersheim verschoben. Und die Preise dürften im nächsten Jahr bei anhaltender konjunktureller Erholung weiter steigen.

Auf das knappe Angebot hat der Markt in diesem Jahr reagiert. Die geplante Summe für den Bau von Einfamilienhäusern erhöhte sich über die Quartale sukzessive (3. Quartal: +20,1%), wie die Daten der Docu Media Schweiz GmbH zeigen. Die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) lag per Ende November 9,0 Prozent über dem entsprechenden Wert von 2019.

Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.

Jetzt einloggen

Sie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

E-Mail

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Rollende Werkstatt Kran AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Monatsstatistiken

Das Baublatt informiert regelmässig über den Baukonjunkturverlauf. Mit Blick auf die Schweizer Bauwirtschaft analysieren wir die jeweiligen Monatsergebnisse in den Bereichen Baugesuche (Anzahl und geplante Bausumme) und Submissionen.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.