Ist der Bauingenieurberuf nicht sexy genug?
Die Baubranche sucht händeringend nach Ingenieuren. Im Gegensatz zu früher ist der Beruf nicht übermässig begehrt, auch wenn sich im Moment eine Entspannung abzuzeichnen scheint. Zudem treten Bauingenieure eher ins zweite Glied zurück und überlassen die Kommunikation anderen. Warum ist das so? Drei Bauingenieure suchen nach einer Erklärung.
Sie sagen, die Bauingenieure geniessen nicht das Ansehen, das ihnen gebühren müsste.
Oliver Jacobi: Früher gab es nur den Baumeister, an den man sich wandte, wenn man etwas gebaut haben wollte. Irgendwann einmal entwickelten sich die Aufgaben in verschiedene Richtungen. Der Bauingenieurberuf nahm eine Richtung und spezialisierte sich. Die Wahrnehmung der Gesellschaft liegt heute mehr im Optischen denn im Statischen. Der Ingenieur ist verantwortlich für viele Infrastrukturen, die man heute als selbstverständlich anschaut. Eine Strasse, eine Brücke – man findet daran nichts Besonderes mehr. Deshalb steht der Bauingenieur nicht im Rampenlicht. Wenn hingegen eine Brücke das Design eines Architekten erhält, ist die Wahrnehmung plötzlich viel grösser.
Sind die Architekten das Problem?
Martin Stolz: Nein, im Tiefbau hat der Ingenieur die Funktion wie der Architekt im Hochbau. Das Problem ist, dass das Bauingenieurwesen (oder die Bauingenieurwissenschaften) eine Ausbildung ist und nicht der Beruf, den man anschliessend ausübt: Ich bin nachher Verkehrsplaner, Bauphysiker oder Brückenbauer. Ich trete nicht mit meiner Ausbildung auf, sondern mit meiner Tätigkeit. Das ist auch ein Problem in der Wahrnehmung unseres Berufsstandes.
Markus Romani: Die Bauingenieure sind zudem sehr bescheiden, was ihre Leistungen angeht.
Dann liegt der Grund für die mangelnde Wahrnehmung darin, dass die Leute alles für selbstverständlich nehmen und gar nichts hinterfragen. Es fällt also nur auf, wenn ein Unglück geschieht oder etwas nicht mehr funktioniert.
Jacobi: Vieles, was der Bauingenieur bewirkt, bleibt verborgen, sei es im Boden, sei es im Bauwerk selbst. Man nimmt nur das Äusserliche, die Gestaltung, die Form wahr; aber dass ein Gebäude alles trägt, dass ein Hang nicht mehr rutscht, was für Probleme gemeistert werden mussten, damit ein Tunnel seinen Weg durch den Berg findet, das nimmt man nicht mehr wahr.Die tägliche Nutzung einer Infrastruktur erlebt man durch ihre Funktionalität, aber die Erstellung, die doch viel anspruchsvoller war, bleibt verborgen.
Aber zum Neat-Tunnel strömen doch die Leute.
Stolz: Es gibt einzelne Vorzeigeobjekte, wie zum Beispiel im Tunnelbau. Aber wenn wir die Zeitungen anschauen, sieht es anders aus: Dort, wo alles gut läuft, da war’s der Architekt, dort, wo es Probleme gibt, da hat der Ingenieur versagt, und dementsprechend wird er auch genannt.
Romani: Ingenieure präsentieren sich in der Öffentlichkeit nur bei Projekten der Superlative, aber die werden immer seltener. Der höchste Turm, die längste Brücke der Welt, solche Projekte laufen nur noch international und werden daher eher in Fachkreisen wahrgenommen. Eine kleine Brücke interessiert nicht.
Stellen sich Bauingenieure zu wenig in den Mittelpunkt?
Stolz: Ingenieure sind in der Regel nicht sehr kommunikativ.
Jacobi: Das glaube ich auch. Ein Anspruch, den ich gegenüber neuen Ingenieuren und den Bildungsstätten immer formuliere, ist der, dass der Ingenieur nicht nur planen, sondern seine Leistung oder Idee auch präsentieren können muss.
Entspricht diesem Beruf vielleicht eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur?
Stolz: Ich behaupte einmal, dass die besten Ingenieure auch kommunikativ sind.
Romani: Das sind genau diejenigen, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, aber eben weil sie kommunikativ sind. Aber es gibt viele Ingenieure, die ausgezeichnete technische Leistungen vollbringen, aber diese nicht ausreichend kommunizieren.
Jacobi: Da bleibt die Frage, was man kommunizieren will. Dass man eine Formel eingehalten oder vielleicht etwas modifiziert hat und deshalb das Bauwerk schlanker und eleganter daherkommt? Bei eleganten Gestaltungen denkt man nie an den Ingenieur.
Stolz: Vielleicht spricht das dafür, dass wir nicht in der Lage sind, hervorzuheben, wieso der eine vielleicht der bessere Ingenieur für dieses Projekt ist als zum Beispiel der andere. Ingenieur ist Ingenieur, das ist eine Ja-/Nein-Frage für den Bauherrn. Ich glaube, der Ingenieur-Entwurf ist keine Ja-/Nein-Frage, sondern eine Design- und Optimierungsaufgabe.
Und wie könnte man diesen Zustand verbessern?
Stolz: Indem die Vergabekriterien nicht über das Geld, sondern über die Qualität laufen.
Jacobi: Das wird auch so gehandhabt, sowohl bei den Planern wie auch bei den Unternehmern. Aber es stellt sich dann immer die Frage, wie man Qualität bewertet, bevor man sie gebaut hat.
Stolz: Vielleicht stimmt da die Aussage, dass viele Büros gar nicht wahrnehmen, was sie für einen Auftrag haben.
Jacobi: Bei der ersten Frage fühle ich mich als Bauherr angesprochen: Der Planer, der Ingenieur hat für den Bauherrn mehrere Funktionen. Man erwartet vom Planer, dass er plant. Das andere ist die Ausführung, der Planer ist dann der Treuhänder des Bauherrn. Ich habe es an einer Infra-Tagung schon öffentlich gesagt, dass es ein Problem ist, wenn man seinen eigenen Treuhänder in den Wettbewerb stellt. Das heisst: Ich will, dass du alle meine Interessen vertrittst, aber ich will dir möglichst wenig zahlen.
Stolz: So etwas gibt’s beim Rechtsanwalt nicht und beim Arzt auch nicht. Man schreibt doch bei einem Rechtsstreit nicht die Submission für den billigsten Rechtsanwalt aus.
Jacobi: Und jetzt komme ich zu deiner Bemerkung, Martin (Stolz), die Auftragsanalyse zu Beginn betreffend: Was will der Bauherr, haben wir als Anbieter die richtigen Bauingenieure, können wir das Gewünschte? Allerdings sind wir jetzt nicht mehr beim Hauptthema, sondern lösen bereits Probleme. Es mangelt nicht an der Ausbildung und am Ingenieur, sondern es ist der Wettbewerbsdruck in der heutigen Zeit. Als ehemaliger Unternehmer habe ich das erlebt. Erst schaute man, was der Bauherr wollte, dann wurde alles verworfen, weil man es sowieso nicht zu einem tiefen Preis anbieten kann. Was können wir also bieten? Ich glaube schon, dass wir einen Ingenieurmangel haben. Momentan suche ich Fachpersonen, das ist eine sehr grosse Herausforderung.
Romani: Das sieht man bei unseren Studenten, wenn es in Richtung Abschlussarbeit geht. Die meisten haben ihren Arbeitsvertrag schon in der Tasche. Viele sind bereits ein Jahr vor dem Abschluss durch ihre Jobs an die Unternehmen gebunden. Wir haben also keine Probleme, die Studenten zu vermitteln. Sie werden uns sozusagen aus den Händen gerissen.
Stolz: Die Anfangslöhne sind nicht mehr das Kriterium, die sind nicht mehr so schlecht.
Wenn es einen Mangel gibt, müssten die Ingenieure doch eigentlich grossartig bezahlt werden.
Romani: Das wird durch den Markt ausgehebelt. Die Einstiegslöhne haben sich allerdings in den letzten zehn Jahren verbessert.
Stolz: Warum sind sie trotzdem so niedrig? Ist das ein Kartell? Die Ingenieurtarife hat man abgeschafft, das KBOB, die Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes, ist eine geregelte Anbieterseite. Vielleicht liegt es daran, dass wir die Arbeit in Stunden verkaufen und nicht das Produkt, den Erfolg. In meiner Arbeit mit Ämtern habe ich immer Pauschalpreise gemacht, niemand hat nach dem Stundenansatz gefragt. Das sind die besten Projekte, da habe ich Gewinnchancen, weil ich das Produkt verkaufe.
Liegt das daran, dass viele Bauprojekte mit Steuergeldern entstehen?
Jacobi: Dass man die Ingenieure und Planer in den Wettbewerb stellt, hat mit dem sorgsamen Umgang mit Steuergeldern zu tun. Man möchte eine mögliche Willkür der Verwaltung, die oft Auftraggeber ist, unterbinden. Und weil man davon ausgeht, dass es mehrere gute Unternehmen gibt, will man für die gleiche Qualität den günstigeren anheuern. Es hat sicher einen Einfluss, dass wir im Tiefbau hauptsächlich mit Steuergeldern arbeiten. Im Hochbau gibt es viele private Investoren, aber die schauen oft noch mehr aufs Geld anstelle auf die Qualität.
Also ist mehr Werbung nötig. In Zürich fährt jetzt das Ingenieurtram.
Stolz: Am Ingenieurtram sind wir auch beteiligt. Wir haben im Bahnhof Bern einmal eine Plakataktion gemacht: «Ohne Ingenieur kein Verkehr». Solche Sprüche kommen sehr gut an. Aber es ist enorm aufwendig. Wir müssen unsere Leistungen verkaufen, auch als Schule, aber das ist Verbandssache und nicht Einzelaufgabe.
Romani: Wir stellen fest, dass die Verbände mehr Lobbyarbeit machen, um den Ruf des Bauingenieurs zu stärken. So bekommen wir mehr Interessenten an die Hochschulen.
Stolz: Aber dem steht entgegen, dass die Verantwortung, die Haftung immer grösser wird. Es gibt keinen Beruf mit so wenigen Gewinnchancen bei derart hohen Haftungsrisiken.
Romani: Womit wir wieder bei der Entlöhnung sind und bei der Frage, ob die Verantwortung des Bauingenieurs entsprechend entlöhnt wird.
In der Schule stellt man eine Tendenz fest hin zu anderen Fächern als den naturwissenschaftlich-technischen.
Romani: Das ist auch mein Eindruck. Wenn die Orientierung in eine andere Richtung geht, ist es für uns sehr, sehr schwer, junge Leute für die Berufe Zimmermann, Maurer oder ähnliche Lehrlingsberufe zu interessieren und sie dann mit der Fachhochschule wieder abzuholen.
Liegt das am Curriculum, ist es eine politisch/ideologische Frage oder hat es damit zu tun, dass an der Primarschule nur Frauen unterrichten?
Stolz: Kinder werden auch heute noch mehrheitlich von Frauen erzogen, im Kindergarten, in der Grundstufe. Primarlehrer bis vierte Klasse gibt es praktisch keine mehr. Das soll keine Kritik sein, das ist eine Feststellung.
Jacobi: Ich sehe auch die Prioritäten und Einschränkungen der Schulzeit. Die Ressource Zeit für Bildung ist begrenzt. Jedem leuchtet ein, dass Sprachkenntnisse etwas nützen. Anders ist das mit dem Nutzen von Physik und Chemie. Mit Frühenglisch wird der Nutzen von Bildung scheinbar gehoben. Aber die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer machen das System, in dem wir leben, begreif- und nutzbar. Allerdings weiss ich nicht, ob das ein gesellschaftliches Problem ist, dass eine Konsumgesellschaft den oberflächlichen Nutzen haben will, wohingegen das Tiefgründige vielleicht etwas mehr Arbeit bedeutet.
Romani: Die Fächer Mathematik und Physik sind sehr unbequem für die, die sie lernen. Es ist leichter, einen Deutschaufsatz zu schreiben als sich mit abstrakten Problemen der Mathematik oder Physik zu beschäftigen.
Jacobi: Und da leidet der Ingenieurberuf wieder unter dem Image des Zahlenfressers, des Rechenschieber- und Tabellenmenschen, desjenigen, der sich in seinem dunklen Kämmerchen mit Statik herumschlägt. Hingegen werden die vielfältigen Probleme der Projektrealisation, der Zusammenhang mit Naturwissenschaft und Gesellschaft und vielleicht auch Politik nicht wahrgenommen.
Romani: Wenn ich Studieninteressenten vor mir habe, muss ich ihnen zuerst einmal die Breite des Berufsfeldes vorstellen. Diese ist in der Regel nicht bekannt.
Die Berufsberater müssten jedoch Bescheid wissen.
Romani: Das ist tatsächlich ein Problem. Wir haben versucht, mit vier oder fünf Berufsberatern Termine zu vereinbaren, um sie über den Studiengang zu informieren. Wir waren sogar bereit, sie zu besuchen. Aber wir haben noch keinen Termin erhalten. Um junge Leute für diesen Beruf zu motivieren, brauchen wir jedoch die Meinungsbildner, die Eltern, die Berufsberater, den ganzen Bekanntenkreis der Jugendlichen.
Stolz: Es ist eigentlich seltsam, praktisch alle Kinder haben Freude an einer Baustelle, und hinter fast jeder Baustelle, von denen es wahrlich genug gibt, steht ein Ingenieur. Das vergisst man.
Romani: Uns fehlen die Vorbilder. Wenn wir Namen hätten, die in den Medien auftauchen wie bei den Architekten, dann hätten wir mehr Interessenten für diesen Beruf.
Jacobi: Dem Ingenieurberuf haftet auch das Image an, dass man nur Normen einhalten muss. Und wir haben viele Normenverbände. Dabei sind das keine Gesetze, sondern Empfehlungen.
Stolz: Ich sehe ein weiteres Problem. Gegner der Innovation ist die Regel der Baukunde. Innovation wird blockiert, ich glaube, es gibt keine Branche, die rückständiger ist. Nur mit Innovation kommt man weiter als mit den Regeln der Baukunde.
Wer ist das? Die Gesetzgeber?
Stolz: Die institutionellen Auftraggeber, die institutionellen Bauherren behindern mit den Regeln der Baukunde Innovation, nach dem Motto «So haben wir es noch nie gemacht».
Jacobi: Das läuft wiederum über den Auftrag, etwas Funktionierendes zu sorgsam ausgewählten Preisen der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Man scheut das Risiko, «nur» für eine Idee wieder Steuergelder auszugeben.
Romani: Das hat auch mit Masse zu tun. Jede Verbesserung und Optimierung in der Materialwahl und bei der Herstellungsmethode zum Beispiel in der Automobilindustrie erfolgt millionenfach. Das ist von essentieller Bedeutung für die Kosten eines Produkts. Wir stellen jedes Produkt nur einmal her, jedes ist ein Unikat. Damit ist eine Innovation nicht so gefragt.
Stolz: Das ist die Kehrseite, dass wir Prototypen machen. Und die Beweislast ist recht happig, wenn ich mich nicht an die Regeln der Baukunde halte, wenn etwas passiert oder wenn der Unterhalt plötzlich teuer wird. Dann muss ich dafür haften und das verhindert in der Regel den Schritt nach vorn. Ich gehe somit auch kein Risiko ein.
Jacobi: Der Planer hat einen Auftrag, er schultert Sorgfalt, aber der Unternehmer hat einen Werkvertrag, er schultert Erfolg, da ist das Risiko nochmals höher. Der Ingenieur findet sich ja nicht nur bei den Planern, sondern auch bei den Unternehmern. Da wird Erfolg geschuldet, und wie bringt man mit Innovation Erfolg zustande?
Stolz: Das geht in der Industrie, aber nicht im Prototyp.
Jacobi: Wenn man mit einem Prototypen Erfolg hat und der in Serie geht, dann hat es der Ingenieur geschafft. Zum Beispiel mit einem Standard-Mehrfeldträger für italienische Autobahnüberquerungen. Er wird hundertfach hergestellt, er bleibt so, wie er ist, bis wieder jemand kommt und etwas Neues macht.
Romani: … und dann noch das Geld für die Forschung dafür findet.
Jacobi: Der Gesetzgeber kann helfen. Zum Beispiel bei den lärmarmen Strassenbelägen. Er definiert einen maximalen Lärmwert und kitzelt die Baubranche, etwas zu finden. Dann kommt die Frage, verwende ich einen solchen nichtnormierten Belag, den ich nicht überprüfen kann, investiere ich Hunderttausende von Franken mit dem Risiko, in drei, vier oder fünf Jahren erfahren zu müssen, dass es nicht dauerhaft funktioniert und sich um den Marketing-Gag einer Firma gehandelt hat. Dann rollen sofort Köpfe, weil man nicht sorgsam mit dem Geld umgegangen ist.
Stolz: Offenbar sind wir konservative Typen, nicht risikobereit und nur auf Sicherheit bedacht. In der Finanzwelt hatte man keine Probleme, Produkte zu entwickeln, die sich in Luft aufgelöst haben.
Romani: Im Arbeitsgebiet des Bauingenieurs steht das Thema Sicherheit im Vordergrund. Erstens sicher, zweitens langlebig. Daher sind viele Ingenieure konservativ gestrickt.
Aktuell wird gemeldet, dass sich mehr Leute für den Ingenieurberuf interessieren.
Romani: Auch wir verzeichnen eine Zunahme der Studentenzahlen. Das hängt meiner Meinung nach mit der Finanzkrise zusammen. Man will etwas Sicheres studieren und wissen, dass man auf jeden Fall einen Job bekommt.
Stolz: Gibt das die guten Bauingenieure?
Jacobi: Wenn der Beruf in der Krise als sicher gilt, dann zählt hier offenbar nicht die Selbstverwirklichung. Imagemässig sprechen wir also nicht die an, die sich verwirklichen wollen, die werden dann Architekten.
Hat das Desinteresse nicht vielleicht mit der Frauenemanzipation beziehungsweise dem Männerbild zu tun?
Stolz: Ich möchte es nicht auf die Emanzipation schieben. Wir suchen immer zehn Prozent mehr Gymnasiasten und drei Prozent mehr Maurer, vergessen aber, dass wir 50 Prozent Frauen haben, vielleicht machen wir hier einen Fehler. Es spricht nichts dagegen, dass Frauen den Beruf ergreifen.
Jacobi: Um andere Interessentengruppen anzusprechen würde die Darstellung des Berufsbildes mit seinen vielen Facetten viel nützen. Wir müssen zeigen, dass man sich in dem Beruf durchaus verwirklichen kann. Dass es viele interessante Aufgaben gibt, dass man mit der Gesellschaft und der Natur zu tun hat, dass man etwas wachsen und entstehen sieht. Der Ingenieur ist mit dem Gleichgewicht konfrontiert, nicht nur statisch, sondern auch gesellschaftlich. Er hat die Aufgabe, Infrastrukturen zu schaffen, und diese Infrastrukturen wiederum beeinflussen die Umwelt und die Natur. Er muss das Gleichgewicht finden zwischen Mobilitätswunsch und Umwelt- und Landschaftsschutz. Jetzt ist unser Image, naturschädlich zu sein, dabei versuchen wir, so naturfreundlich wie möglich alle Bedürfnisse abzudecken. (Sylvia Senz)