Investieren in nachhaltige Immobilien
Bauherr von Uptown war der CS Real Estate Fund Green Property, ein Immobilienfonds der Credit Suisse. Dessen Portfolio besteht inzwischen aus zwei fertigen und sieben in Planung oder Realisierung stehenden nachhaltigen Projekten im Wert von 480 Millionen Franken.
Quelle: zvg
Uptown
Jean-Claude Maissen ist Fund Manager Real Estate Asset Managment der Credit Suisse.
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit im Immobilienbereich konkret?
Jeand Claude Maissen:Nachhaltiges Bauen schafft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren, um Herausforderungen von heute und morgen zu meistern. Kriterien der Nachhaltigkeit werden zudem unseres Erachtens ein nicht mehr wegzudenkender Gradmesser für alle Immobilienanlagen sein. Deshalb hat das Real Estate Asset Management der Credit Suisse mit greenproperty das erste Schweizer Gütesiegel für nachhaltige Immobilien initiiert und realisiert. Wir sind der Meinung, dass gerade Liegenschaften mit ihrer langen Lebensdauer prädestiniert für einen nachhaltigen Ansatz sind.
Sie haben im Spätsommer und Herbst in der Bossard Arena Zug eine Veranstaltungsreihe zu diesem Thema organisiert? Welches Publikum interessierte sich dafür?
Unsere Veranstaltungsreihe «Vier Aspekte – eine Nachhaltigkeit» war erfolgreich. Wir hatten dazu unter anderem unsere Partner aus der Bauwirtschaft, Nutzer unserer Liegenschaften sowie Vertreter von Behörden oder Verbänden eingeladen. Die Veranstaltungsreihe orientierte sich an unserer Nachhaltigkeitsstrategie im Real Estate Asset Management. An vier Nachmittagen haben versierte Fachexperten Wissen und Informationen über die Nachhaltigkeit unter den Aspekten Gesellschaft, Immobilienanlagen, Bauen sowie Bewirtschaftung präsentiert und so die Gäste zum Gedankenaustausch und zu Diskussionen angeregt. Die Veranstaltungen wurden jeweils mit einer informativen Führung durch das Uptown und die Bossard Arena abgerundet. Am Beispiel des Uptown konnten wir konkret zeigen, wie zukunftstaugliche Energie- und Umweltkriterien umgesetzt und angewandt werden können.
Ihr Fonds hat in Zug jetzt bereits in zwei Objekte investiert. Sind weitere geplant?
Für den weiteren Ausbau unseres Portfolios evaluieren und prüfen wir laufend neue Projekte oder Bestandesimmobilien. Gemäss unserer Anlagestrategie stehen starke, schweizerische Wirtschaftsstandorte sowie deren Agglomerationen im Fokus. Der Faktor Standort ist Teil des greenproperty-Kriterienkatalogs und muss die entsprechenden Anforderungen erfüllen.
Nachhaltige, ökologisch produzierte Waren oder Lebensmittel stehen im Ruf, besonders teuer zu sein. Trifft dies auch auf nachhaltige Immobilien zu?
Unserer Erfahrung nach liegen die Kosten etwa 3 Prozent höher als bei einer herkömmlichen Bauweise, sofern man bereits in der Planung den nachhaltigen Aspekt miteinbezieht. Wir sind der Meinung, dass die Kriterien der Nachhaltigkeit zukünftig mehr an Bedeutung gewinnen und ein wichtiger Gradmesser zur Beurteilung der Wertentwicklung einer Liegenschaft werden. Auf der anderen Seite stellen wir auch immer wieder fest, dass bei Mietern die Nachfrage nach nachhaltigen Immobilien, insbesondere bei Geschäftsliegenschaften, steigt, ein entsprechendes Angebot also honoriert wird.