Intakter Markt trotz langem Preisanstieg
Wie in der Schweiz zeigt auch der Immobilienmarkt in Schweden regionale Überhitzungstendenzen. Seit Mitte der 90er-Jahre ist dort der Preis für Wohneigentum um 130 Prozent gestiegen. Die Fundamentalfaktoren würden die dynamische Entwicklung erklären, entwarnen jetzt die Experten der schwedischen Reichsbank.
Doch nicht allein die Immobilienpreise verteuerten sich in Schweden. Gleichzeitig ist im vergangenen Jahrzehnt die Verschuldung der privaten Haushalte um jährlich zehn Prozent auf 2500 Milliarden Kronen (280 Milliarden Euro) gestiegen. Seit 2010 hat sich der Verschuldungsgrad, gemessen am Realeinkommen, verdoppelt. Auf der anderen Seite sind die Schweden ein Volk der Sparer: Ihr Gesamtvermögen ist dreimal so hoch wie die Schulden.
Viel Vermögen bei hohen Schulden
Weil die Fundamentalfaktoren wie gestiegene Einkommen, niedrige Realzinsen und knappes Angebot an Wohneigentum den Preisanstieg plausibel erklären, hat die schwedische Reichsbank den Immobilienmarkt noch als nachhaltig beurteilt. «Definiert man „überbewertet“ als Preisniveau, das über dem langfristigen Trendwachstum liegt, dann lautet die Antwort klar Ja,» kommentiert die NZZ die schwedische Risikoanalyse. Denn die schwedischen Immobilienpreise liegen rechnerisch ein Fünftel über dem langfristigen Trend. «Meint man mit „überbewertet“ dagegen, dass der Anstieg nicht durch Fundamentaldaten erklärbar ist, so heisst die Antwort Nein.»