Insel der Erinnerung
Im Sommer 2011 war die Insel Utøya zum Hort des Schreckens geworden, als Andres Breivik dort ein Blutbad anrichtete. Ein Projekt des Büros Fantastic Norway soll dem Eiland im Südosten Norwegens neues Leben einhauchen.
Während sich die Insel im regungslosen Wasser spiegelt, schimmern die Bäume zart golden im Licht der tiefstehenden Sonne. Auf dem Eiland selbst lädt ein Campingplatz mit Holzbauten, eine Konzertbühne und ein Badestrand zum Verweilen ein. So stellen sich die Architekten von Fantastic Norway die Zukunft der norwegischen Insel Utøya vor.
Mit den lichtdurchfluteten Visionen der Architekten hat ihre düstere Vergangenheit nichts gemein. Sie war im Juli 2011 zu einem Sinnbild des Schreckens geworden, als Andres Breivik unter den Teilnehmern des Jugendlagers der norwegischen Jungsozialisten ein Blutbad anrichtete. Er brachte 69 der 500 Teilnehmer um. Im Gedenken an die Tragödie will die Partei an jenem Datum keine Lager mehr abhalten. Zudem soll im Westen der Insel eine Stätte errichtet werden, die an die Opfer erinnert. Wann die Bauarbeiten starten, steht aber nicht fest. Noch wird für das Vorhaben gesammelt. Laut Projektwebsite sind 40 Millionen Norwegische Kronen gesichert. Insgesamt braucht es 60 Millionen, was rund zehn Millionen Franken entspricht. (mai)