Ingenieure stehen hinter bundesrätlicher Energiestrategie
Die Mehrheit der Schweizer Ingenieure ist mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrates einverstanden. Dies geht aus einer verbandsinternen Umfrage der Usic hervor.
Die Usic steht grundsätzlich hinter der Energiestrategie 2050. Die offizielle Haltung der Usic werde durch die Befragung der einzelnen Mitglieder bestätigt, teilt der Verband mit. Rund 77 Prozent erklären sich einverstanden mit den Stossrichtungen der Strategie: mit der Verbesserung der Energieeffizienz, mit dem Ausbau des Anteils erneuerbarer Energie, mit dem Einsatz fossiler Stromproduktion und Stromimporte zur Versorgungssicherheit. Die restlichen 23 Prozent lehnen die Energiestrategie 2050 ab. Sie begründen dies mit dem Einsatz fossiler Stromproduktion, mit der mangelnden Versorgungssicherheit und der damit verbundene Abhängigkeit von Stromimporten. Ein weiterer Grund ist die generelle Verbannung der Kernenergie.
Mehr Planungs- und Rechtssicherheit
Allerdings weist die Usic auch darauf hin, dass Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, damit die Energiestrategie 2050 umgesetzt werden kann. So ist laut Verband gehört mehr Planungs- und Rechtssicherheit für die Ingenieurunternehmungen unabdingbar. Weiter fordert die Usic von der Politik klare Prioritäten und Regelungen bezüglich der Lösung von Interessenskonflikten zwischen Versorgungssicherheit und Umweltschutzanliegen. Zudem sollen in der Forschung und der Bildung energierelevante Themen stärker gefördert werden. Das Fachwissen der Ingenieure sei in diesem Kontext unverzichtbar und müsse deshalb möglichst zeitnah in die Planung und die Umsetzung der Energiestrategie 2050 miteinbezogen werden. „Die Ingenieurinnen und Ingenieure arbeiten schon heute an der Schweiz von morgen – insbesondere auch im Energiebereich“, sagt Usic -Geschäftsführer Mario Marti. Nur mit innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen könnten die vielfältigen Herausforderungen der Energiewende Ingenieursseite her aktiv mit bewältigt werden.»
Mehrheit glaubt an Realisierbarkeit der Energiewende
Wie die Umfrage zeigt, erachten die Usic -Mitglieder den Rückbau bestehender Kernkraftwerken in der Schweiz als eine besondere Herausforderung innerhalb der Energiestrategie 2050. Rund 90 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, in ihren Unternehmen heute nicht über das notwendige Wissen und die Kapazitäten zum Rückbau bestehender Schweizer Atomkraftwerke zu verfügen. Dieser Punkt müsse zwingend in die Planung neuer Forschungs- und Ausbildungszentren im Rahmen der Energiestrategie 2050 aufgenommen werden, heisst es bei der Usic. Dennoch glaubt laut Usic die Mehrheit der Schweizer Ingenieurunternehmen daran, dass die Energiewende möglich ist und ist auch bereit, dafür zu investieren. Zudem wollen 67 Prozent der Verbandsmitglieder die notwendigen Kapazitäten und personellen Ressourcen aufbauen, um die angestrebte Energiewende mit langfristig geplanten Massnahmen aktiv zu unterstützen. (mai/mgt)