Industriekonzern ABB will stärker wachsen als bisher
Der Industriekonzern ABB passt die bisherigen Finanzziele leicht an. Dabei zeigt sich das Unternehmen mit Blick auf das Umsatzwachstum etwas zuversichtlicher als bisher. Das Ziel für die Gewinnmarge wird neu formuliert, bleibt faktisch aber unverändert.
«In den letzten 24 Monaten hat ABB bei der Implementierung ihrer dezentralen Organisationsstruktur und Verbesserung der Umsatzqualität solide Fortschritte erzielt», lässt sich CEO Björn Rosengren am Dienstag in einer Mitteilung anlässlich eines Investorentages zitieren. «Wir sind jedoch noch nicht da, wo wir sein wollen.»
Von den bisherigen mittelfristigen Finanzzielen ändert sich insbesondere dasjenige für das Wachstum. Demnach strebt ABB ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich zwischen 4 und 7 Prozent auf vergleichbarer Basis an (bisher: 3-5%). Davon sollen 3 bis 5 Prozent aus eigener Kraft erreicht werden und 1 bis 2 Prozent über Akquisitionen.
Auftragssituation weiterhin robust
Der angestrebte Wert für die operative EBITA-Marge liegt bei mindestens 15 Prozent ab dem Jahr 2023. Bisher galt für diese Marge ein Zielkorridor von 13 bis 16 Prozent, wobei es ebenfalls hiess, dass ab 2023 die Marge im oberen Bereich der Spanne liegen solle, also über 15 Prozent.
Bei diesen Änderungen der Mittelfristprognosen wurden die unmittelbaren nachteiligen Margeneffekte im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus den Divisionen Dodge (MPT) und Turbocharging berücksichtigt. Die aktuelle Auftragssituation ist laut ABB «weiterhin robust». Es sei auch im Geschäftsjahr 2022 mit einer positiven Marktdynamik zu rechnen.
ABB will Turbocharging Division bis Sommer 2022 veräussern
ABB gibt anlässlich eines Kapitalmarkttages auch ein Update zu den geplanten Veräusserungen. Demnach ist nach wie vor geplant, bis im Sommer 2022 die Division Turbocharging über ein Spin-off an die bestehenden Aktionäre oder einen Verkauf zu veräussern. Welcher Weg gewählt werde, hänge ausschliesslich davon ab, welcher die grösste Wertschöpfung verspreche.
Ausserdem sei für das zweite Halbjahr 2022 die Veräusserung der Division Power Conversion geplant. Und die Division E-Mobility soll nach wie vor an die Börse gebracht werden.
Die rechtliche Trennung von dieser Division soll im ersten Quartal 2022 abgeschlossen werden, bei günstigen Marktbedingungen könnte dann eine Kotierung an der Schweizer Börse im ersten Halbjahr 2022 angestrebt werden. ABB beabsichtigt weiterhin, eine Mehrheitsbeteiligung an E-Mobility zu behalten, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Weiter geht ABB davon aus, fünf oder mehr kleine bis
mittlere Akquisitionen jährlich zu tätigen. Finanziert werden sollen diese mit
der «anhaltend starken Cashflow-Generierung».