08:27 BAUBRANCHE

In Zürich werden Solarfassaden vorerst nicht mehr bewilligt

Teaserbild-Quelle: Bru-nO, Pixaby-Lizenz

Die Zürcher Gebäudeversicherung versetzt den Klimaschutz-Bemühungen einen Rückschlag. Sie toleriert an grösseren Gebäuden keine Solarpanels mehr an der Fassade. Der Grund: Brandgefahr. 

Wer im Kanton Zürich ein Haus von über elf Metern Höhe bauen und die Fassade mit Solarpanels versehen will, muss neuerdings beweisen, dass sich ein Feuer an der Fassade nicht weiter als über zwei Stockwerke ausbreiten könnte. Nachgewiesen werden soll dies etwa mit realen Brandversuchen. So will es die Gebäudeversicherung. 

David Galeuchet, Grüner Zürcher Kantonsrat und Vizepräsident beim Branchenverband Swissolar, bestätigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel des «Tages-Anzeigers». 

Er weiss von zwölf Bauprojekten mit Photovoltaik-Fassade, welche in jüngster Zeit zurückgewiesen worden seien. Die Zürcher Gebäudeversicherung ist die einzige in der Schweiz, welche Brandtests für die gesamte Konstruktion verlangt. 

Von «nicht brennbar» zu «schwer brennbar» 

Grund für die neue Bewilligungspraxis: Solarzellen gelten wegen Kunststoffsteckern und Folien nicht mehr als «nicht brennbar» sondern nur noch als «schwer brennbar». Ein gewisses Brandrisiko besteht, auch wenn dieses klein ist. 

Swissolar will nun mit systematischen Brandversuchen beweisen, dass Photovoltaik-Fassaden keine Grossbrände auslösen können. Gemäss Galeuchet gibt es in der Schweiz derzeit allerdings gar keine Anlage, in der solche Brandtests durchgeführt werden können. Möglicherweise müsse man diese in Deutschland machen. 

Bis Versuchsergebnisse vorliegen, dürfte es also entsprechend lange dauern. Deshalb hofft der Verband bis auf Weiteres auf mehr Toleranz seitens der Gebäudeversicherung. Einfamilienhäuser sind von der neuen Bewilligungspraxis nicht betroffen. (sda) 

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Brun Marti Dytan AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.