In der Nähe von Zürich ist der Boden am teuersten
An zentralen Lagen der Stadt Zürich sind die Wohnbaulandpreise rund zehnmal höher als im Tösstal oder im Weinland. Wovon die Bodenpreise abhängen, zeigt ein vom Statistischen Amt entwickeltes Modell.
Quelle: Roland zh, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Blick auf die Stadt Zürich.
Mit einem statistischen Modell, das Lageeigenschaften und Wohnbaulandpreise miteinander verknüpft, kann das Statistische Amt des Kantons Zürich die Preise auf ihre Ursachen zurückführen. Dieses Bodenpreismodell zeigt, wovon es abhängt, wieviel Wohnbauland kostet, und was dies für die Bodenpreislandschaft des Kantons Zürich bedeutet.
Je länger die Fahrzeit, desto tiefer die Preise
Die weitaus wichtigste Einflussgrösse ist die zeitliche Entfernung zur Stadt Zürich, wie das Statistische Amt in einer Medienmitteilung schreibt. Je länger man braucht, um das Zentrum der Kantonshauptstadt zu erreichen, desto tiefer sind die Landpreise. Für eine Wohnung an zentraler Lage, mit kurzer Pendelzeit zum Arbeitsplatz, sind viele bereit einen Aufpreis zu bezahlen, der sich in den Bodenpreisen niederschlägt.
Der Preis für einen Quadratmeter Wohnbauland nimmt bei einer 10-prozentigen Zunahme der Fahrzeit nach Zürich um etwa 4,8 Prozent ab. Im Tösstal (Fischenthal) oder im Weinland (Waltalingen) zahlte man so 2015 rund 300 Franken pro Quadratmeter, während an den zentralsten Wohnlagen Zürichs, etwa im Seefeld, Bodenpreise von über 3000 Franken pro Quadratmeter bezahlt wurden.
Tiefe Steuerfüsse – hohe Bodenpreise
Wo die Einwohner von einem tiefem Steuerfuss profitieren, sind dafür die Bodenpreise höher: Fünf Steuerfusspunkte weniger bezahlen sie mit etwa 2,4 Prozent höheren Landpreisen. Hoch ist die Zahlungsbereitschaft auch für Grundstücke in Zürichseenähe und für solche mit guter See- oder Fernsicht.
An den besten Lagen der stadtnahen Seeanrainergemeinden wie Kilchberg und Rüschlikon am linken, sowie Zollikon, Küsnacht oder Erlenbach am rechten Zürichseeufer spielen alle Faktoren mit. Für Wohnbauland bezahlt man dort fast so hohe Preise wie an den besten Lagen im Zentrum der Stadt Zürich, das heisst um die 2500 Franken pro Quadratmeter.
In weniger lagebegünstigten, aber etwa gleich weit von Zürich entfernten Gemeinden wie Adliswil, Wallisellen oder Schlieren, liegen die Landpreise zwischen 1100 und 1400 Franken pro Quadratmeter – und damit deutlich niedriger.
Beeinflusst werden die Wohnbaulandpreise auch durch zahlreiche weitere Lageeigenschaften, wie es weiter heisst. Die Nähe zu Arbeitsplatzkonzentrationen, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten erhöht die Preise ebenso wie eine gute ÖV-Anbindung oder eine geringe Lärmbelastung. Das kommt nicht von ungefähr: Die Landpreise sind dort hoch, wo viele gerne wohnen würden. (mgt)