Implenia erhält Infra-Preis 2012
Der Infra-Preis 2012 ging an die Implenia: Mit einem umweltverträglichen und innovativen Bauverfahren zur Tieflegung Zentralbahn Luzern sowie ihrer Kommunikation mit der Bevölkerung überzeugte die Bauriesin die Fachjury.
Zum zweiten Mal hat der Fachverband Infra an seiner Tagung den mit 5000 Franken dotierten Infra-Preis verliehen Gesucht wurden Unternehmen oder Einzelpersonen, die sich in der Öffentlichkeit für ein gutes Image des Infrastrukturbaus einsetzen und deren Projekte Vorbildcharakter tragen. «Wir Infrastrukturbauer tun viel Gutes für unser Land», würdigte Infra-Präsident Urs Hany die Leistungen seiner Branche, «wir dürften aber ruhig etwas mehr darüber reden und es der Bevölkerung auch zeigen».
Innovatives Deckelbauverfahren
Beim Siegerprojekt «Tieflegung Zentralbahn Luzern» haben sich die Beteiligten dies zu Herzen genommen. Zwischen dem Bahnhof Luzern und der Haltestelle Mattenhof wird das Trassee der Zentralbahn auf zwei Spuren ausgebaut und tiefergelegt. Dazu gehören der 515 Meter lange Hubelmatt-Tunnel, eine 300 Meter lange unterirdische Haltestelle, ein 470 Meter langer Tagbautunnel sowie eine 140 Meter lange Rampe.
Die Preisträgerin Implenia entwickelte zusammen mit der Ingenieurgemeinschaft Emch+Berger WSB AG und IUB AG eine innovative Lösung, welche die heikle Grundwassersituation schonte sowie ein Jahr Bauvorsprung ermöglichte. Das Deckelbauverfahren unter Überdruck stelle sowohl bautechnisch wie auch ingenieurtechnisch höchste Anforderung an alle Beteiligten und beweise, dass der schweizerische Pioniergeist im Bauwesen auch heute noch vorhanden sei, begründete Hany die Wahl.
2500 Forellen ausgesetzt
Speziell herausgestrichen wurde auch die Umweltschutzkomponente: Mit einem eigens eingerichteten Fischteich wurde die Umweltverträglichkeit des Grund- und Bauwassers laufend kontrolliert. Sympathischer Nebeneffekt: Während der Bauzeit gediehen über 2500 Forellen, welche bis zu 50 Zentimeter gross wurden und heute in der Reuss schwimmen.
Schliesslich überzeugte Implenia die Fachjury auch wegen der Offenheit gegenüber Besuchern auf der Baustelle.
Insbesondere an den «Tagen der offenen Tunnelportale», die von rund 12 000 Interessierten besucht wurden, sowie der Mitorganisation und Bereitstellung des Tunnels für rund 9000 Läuferinnen und Läufer des Lucerne Marathons. (aes)