Immobilienblasen-Index unterwegs in die Risikozone
Die Gefahr einer Immobilienblase steigt. Der Swiss Real Estate Bubble Index der UBS stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 0,15 auf 0,95 Punkte an. Damit liegt er nur knapp unter der Schwelle zur Risikozone. Wie die Immobilienexperten der Bank prognostizieren, wird der Index die Schwelle im laufenden Quartal erreichen oder vielmehr den Wert von 1,00 Punkten überschreiten.
Ursache für den starken Anstieg des Immobilienblasenindex ist einerseits die Zunahme der Eigenheimpreise – gemäss SNB plus 6,3 Prozent für Eigentumswohnungen und plus 4,6 Prozent für Einfamilienhäuser gegenüber dem Vorjahr. Andererseits die weiterhin stark wachsende Hypothekarverschuldung, verbunden mit einer anhaltenden Flucht in Immobilien als Anlage.
Vergleicht man die realen Preissteigerungen für ein Eigenheim im mittleren Preissegment von über 21 Prozent in den letzten vier Jahren mit jenen der 80er Jahre, zeigt sich, dass sich die Wohnimmobilien von 1984 bis 1988 auf ähnliche Weise verteuerten. In den beiden folgenden Jahren erlebte die Schweiz gar noch höhere Preissteigerungen, was ein typisches Merkmal dafür ist, dass sich die Immobilienblase verschärft. Dennoch erwarten die Immobilienexperten zurzeit keine derartige Entwicklung. Es bestehe aber ein substantielles Risiko, dass Preissteigerungen in der aktuellen Grössenordnung noch einige Jahre anhalten würden und damit die Rückkehr zu fundamental eher gerechtfertigten Preisniveaus eine umso längere Durststrecke auslösen werde, schreibt die UBS in ihrer Medienmitteilung.
Zu den am meisten gefährdeten Gebieten zählen gemäss den Fachleuten die Agglomerationen Zürich, Genf und Lausanne. Weitere „heisse“ Regionen sind Zug, Pfannenstiel, Zimmerberg, March, Vevey, Morges und Nyon sowie Davos und Oberengadin. Neu gehören auch das Saanen-Obersimmental, das Untere Baselbiet und das Limmattal dazu. Damit erhöht sich die Zahl der Gebiete mit substantiellem Risiko bezüglich ihres Korrekturpotenzials der regionalen Eigenheimpreise. Hier wohnen mittlerweile rund 26 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung. Genauer unter die Lupe nehmen will die UBS Regionen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial. Und zwar den Kanton Nidwalden sowie Basel-Stadt, das Knonaueramt und Glatt-Furttal. (mai/mgt)