Immobilien: In der Stadt Zürich steigt die Anzahl Mietwohnungen
Die Anzahl Mietwohnungen ist in der Stadt Zürich im 2022 gestiegen, und die Anzahl von Eigentümern bewohnten Wohnungen gesunken. Das zeigen aktuelle Zahlen der Stadt. Insgesamt wurden 2566 Neubauwohnungen fertig gestellt, das sind 637 mehr als im Vorjahr.
Im Jahr 2022 wurden in der Stadt Zürich 2566 Wohnungen fertiggestellt. Das sind deutlich mehr als in den vorangegangenen drei Jahren. Wie die Stadt mitteilt, nähert sich dieser Wert wieder jenem der Jahre 2011 bis 2018 an, die von der höchsten Bautätigkeit seit 1960 geprägt gewesen sind.
Weil die Zahl der abgebrochenen, neu bewilligten und sich im Bau befindlichen Wohnungen ebenfalls hoch sei, könne auch in den nächsten Jahren mit einer anhaltend hohen Wohnbautätigkeit gerechnet werden.
Höchste Wohnbautätigkeit in Altsteten, Wollishofen und Seebach
Die höchste Wohnbautätigkeit stellte man bei der Stadt im 2022 in den Stadtquartieren Altstetten, Wollishofen und Seebach fest, mit jeweils rund 300 neuerstellten Wohnungen. An vierter Stelle folgt das Quartier Hard, wo mit 222 Einheiten erstmals seit vielen Jahren wieder zahlreiche Wohnungen entstanden.
Über die Hälfte des Totals – das heisst 1422 Neubauwohnungen - haben private Gesellschaften erstellt. Hinzu kommen von Privatpersonen erbaute 444 Wohnungen von und von 341 Wohnungen im Stockwerkeigentum. Damit bleiben private Gesellschaften wie in den letzten Jahren die aktivsten Bauträgerschaften. Die öffentliche Hand stellte 2022 keine Wohnungen fertig und die Genossenschaften mit 359 eher wenige.
Wohnungen der öffentlichen Hand und von Genossenschaften
Dennoch sinkt die Zahl der Mietwohnungen im Besitz von Privatpersonen seit Jahren stetig, dies obwohl mehr als 400 Objekte neu erstellt worden sind.
Während die Zahl der Wohnungen in der Hand natürlicher Personen von 2014 bis 2022 um 6400 auf 69 700 Einheiten gesunken ist, erhöhte sich diejenige von Privatgesellschaften um 16‘100 auf 75‘800 Wohnungen. Damit stieg die Zahl auch deutlich stärker als bei der öffentlichen Hand und bei Genossenschaften, deren Bestand sich in der gleichen Zeit um insgesamt 3600 Wohnungen erhöhte.
Die hohe Wohnungsnachfrage und der gleichzeitige Anlagedruck institutioneller Anleger in der Tiefzinsphase hätten in der Stadt Zürich einen starken Anstieg der Bodenpreise bewirkt, was Privatpersonen und Erbengemeinschaften Anreize geboten habe, ihre Liegenschaften zu veräussern – zumeist an private Gesellschaften, wird diese Entwicklung in der Medienteilung der Stadt kommentiert.
Wohneigentum nimmt nicht mehr zu
Auch über 300 Neubauwohnungen im Stockwerkeigentum führten 2022 zu keiner Zunahme des Wohneigentums. So pendelt das selbstbewohnte Wohneigentum in der Stadt Zürich um rund 19 000 Objekte. Im 2015 entsprach dies einem Eigentumsanteil von 8,8 Prozent, heute sind es noch 8,0 Prozent.
Dies lässt sich laut Stadt einerseits darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Einfamilienhäuser allmählich sinkt, weil viele ältere Gebäude durch Mehrfamilienhäuser ersetzt werden, andererseits steigt der Anteil weitervermieteter Eigentumswohnungen. Eine weitere Erklärung liefert der seit Jahren besonders hohe Bau von Mietwohnungen. (mgt/mai)
Internettipp: Aktualisierte Zahlen zu Wohneigentum ind der Stadt Zürich auf der Website der Stadt: www.stadt-zuerich.ch