Im Verbund sind sie stark
Ein Hybridkraftwerk in Brandenburg vernetzt gleich drei erneuerbare Energiequellen miteinander: Wind, Biogas und Wasserstoff. Damit soll eines der ganz grossen Probleme regenerativer Energiequellen gelöst werden.
Quelle: zvg
In Prenzlau Prenzlau in der Uckermark steht das erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk der Welt.
Die vier Partner Enertrag, Vattenfall, Total und Deutsche Bahn wollen es allen zeigen: Gemeinsam sind die erneuerbaren Energien unschlagbar. Deshalb haben sich die drei Energiekonzerne und die Bahn dazu durchgerungen, das erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk zu bauen, das die Energiequellen Wind, Wasserstoff und Biogas miteinander verbindet. Mit dieser weltweit ersten Anlage gelingt es, die schwankende Windenergie in eine verlässliche Grösse umzuwandeln, damit sie langfristig als planbare Energie für Strom, Wärme und Mobilität eingesetzt werden kann. Insgesamt 16 Gigawattstunden Ökostrom wird das Kraftwerk im Jahr erzeugen – so viel Energie wie 4000 Familien im Jahr verbrauchen.
Gekostet hat die Anlage, die in Prenzlau in der Uckermark gebaut worden ist, 21 Millionen Euro. „Es ist mehr als ein Projekt, es ist der Grundstein für die Energiewende", sagte Enertrag-Vorstand Werner Diwald gegenüber den Medien. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ergänzte, die Inbetriebnahme des Kraftwerks sei umweltpolitisch „ein ganz grosser Schritt nach vorne“.
Keine Schwankungen mehr
Im Wesentlichen besteht das erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk aus Windenergieanlagen, Biogaskraftwerken, einer Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff und dazu noch einem Blockheizkraftwerk sowie Tanks für Biogas und Wasserstoff. Der Clou der Anlage ist: Die Energiequellen nutzen jeweils die Vorteile der anderen. Einfach erklärt: Steht mehr Windstrom zur Verfügung als geplant, speichert das Kraftwerk die überschüssige Energie mit Hilfe von Wasserstoff. Bei Windstille kann der Wasserstoff wieder „verstromt“ werden. Dazu wird er in zwei Blockheizkraftwerken in einem Gemisch mit Biogas verbrannt. Die entstehende Abwärme wird direkt in das Nahwärmenetz der Stadt Prenzlau eingespeist. Zusätzlich kommt der Wasserstoff als Treibstoff an den Wasserstoff-Tankstellen in Berlin und Hamburg an die Zapfsäulen. So stellt das Hybridkraftwerk erneuerbaren Strom dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird. (ffi/mgt)