11:33 BAUBRANCHE

Im Kreisel tut sich ein Abgrund auf

Teaserbild-Quelle: Bild: Kantonales Bau- und Verkehrsdepartement

Ein am Wochenende in Basel eingeweihtes Kreiselkunstwerk polarisiert. Die einen schimpfen den «Licht-Einfall» ein bodenloses Symbol für die Geldverschwendung im kantonalen Bau- und Verkehrsdepartement (BVD). Die anderen freuen sich über die kunstvolle Belüftungs- und Beleuchtungslösung für die neue Unterführung beim Kreisel.

In der Kreiselmitte zwischen Luzerner- und Wasgenring in Basel klafft ein grosses Loch. (Bild: Kantonales Bau- und Verkehrsdepartement)

Quelle: Bild: Kantonales Bau- und Verkehrsdepartement

In der Kreiselmitte zwischen Luzerner- und Wasgenring in Basel klafft ein grosses Loch.

Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit konnte der Basler Regierungsrat und BVD-Vorsteher Hans-Peter Wessels am Samstag die neu gestaltete Fussgänger- und Velounterführung am Kreisel zwischen Luzerner- und Wasgenring einweihen. Damit geht eine Sanierung und Umgestaltung zu Ende, die für 43 Millionen Franken flüssigen Verkehr von und zur Nordtangente garantieren will. Rund 28,5 Millionen Franken investierte der Kanton Basel-Stadt darin. Wessels freute sich, dass es nun nach dem Umbau mehr Platz für Fussgänger und Velofahrende gebe. Aufgewertet werde das Quartier aber auch dank 78 zusätzlichen Bäumen und dem Kunstwerk «Licht-Einfall», das den neuen Kreisel ziert und die darunterliegende Unterführung, die neu auch von Velofahrern benützt werden kann, mit Tageslicht erhellt.

Ein eindrücklicher Betrontrichter

Tatsächlich klafft mitten im Kreisel ein Riesenloch. Ein umgekehrter Kegel dringt in die Unterführung ein und öffnet sie zum Himmel, wie der Künstler Michele Cordasco gemeinsam mit Katrin Grögel, der Leiterin Kunstkredit Kanton Basel-Stadt, anlässlich der Eröffnungsfeier erläuterten. Der Betontrichter ragt gut einen Meter über das Strassenniveau und hat einen Durchmesser von knapp 15 Metern. Das Kunstwerk soll Licht und Luft in die Unterführung bringen. Die «Basler Zeitung» ist jedoch überzeugt, dass die Konstruktion nicht unbedenklich ist und befürchtet eine Mutation des «Licht-Einfalls» zum «Auto-Einfall».


«Geld verschwindet ins Bodenlose»

Auch einige Baslerinnen und Basler äussern sich in Online-Kommentaren kritisch zur neusten städtischen Errungenschaft. Da heisst es etwa: «Toll, dass das UFO gelandet ist. Die Fussgänger können nun in der Unterführung die Abgase des Verkehrs schnuppern.» Für andere ist es ein «super Symbol für das Wirken von Regierungsrat Wessels: unnütz Geld verlochen und Basel in den Abgrund führen.» Der «Suppenteller mit Ablauf» polarisiert offensichtlich. Und bereits kursiert die erste Umnutzungsidee: als im Boden versenkte Sammelstelle für die Bebbi-Säcke würde sich der Kreisel mit Riesenloch sehr gut eignen. (gd)

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