Homegate-Mietpreisindex: Wohnen kostet auch im Dezember mehr
Wegen des Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage auf dem Schweizer Wohnungsmarkt steigen die Mieten weiter: Im Dezember erhöhten sich die Angebotsmieten laut dem heute veröffentlichten Homegate-Mietpreisindex im Vergleich zum Vorjahresmonat landesweit um 3,2 Prozent, gegenüber dem Vormonat resultiert ein Plus von 0,9 Prozent.
Über das ganze Jahr 2024 gesehen ist die Nachfrage nach Mietobjekten in der Schweiz hoch geblieben, heisst es in der Medienmitteilung von Homegate. Die Experten des Immobilienmarktplatzes führen dies auf das Bevölkerungswachstum und die niedrige Zahl der neu erstellten Wohnungen zurück. Entsprechend sei die Leerwohnungsziffer das vierte Jahr in Folge zurückgegangen. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage treibe die Angebotsmieten weiter an.
Gemäss Mietpreisindex zeigten sich aber auch Gegentendenzen: 2024 hätten sich Faktoren normalisiert, die Mieterinnen und Mieter belastet hatten. Unter anderem fielen der starke Anstieg der Energiepreise und die damit verbundenen Nebenkosten als Folge des Kriegs in der Ukraine weg. Zudem blieb der Referenzzinssatz vergangenes Jahr konstant: So seien die Angebotsmieten 2024 weniger stark gestiegen als im Vorjahr, schreibt Homegate.
Im Nidwalden stiegen die Mieten um 11,4 Prozent
Zudem gibt es grosse regionale Unterschiede. Am stärksten kletterten die Mieten laut dem Mietpreisindex in der Zentralschweiz. So wird etwa für Luzern ein Plus von 7,7 Prozent, für den Kanton Nidwalden sogar ein Plus von 11,4 Prozent verzeichnet. Die hohe Zunahme dürfte auf die dynamische Wirtschaftsentwicklung sowie eine überschwappende Nachfrage aus dem benachbarten Kanton Zürich zurückzuführen sein, heisst es in der Mitteilung.
In den Kantonen Tessin (+1,9%) sowie in den Westschweizer Kantonen Jura (+0,7%) und Neuenburg (+0,6%) stiegen die Mieten hingegen weniger stark. Graubünden verzeichnete im Jahresvergleich als einziger Kanton sogar sinkende Mieten.
Wachsenden Bevölkerung und geringe Neubautätigkeit
Im Kanton Zürich fällt die Zunahme der Angebotsmieten mit 4,8 Prozent zwar nochmals deutlich aus, sie liegt aber dennoch unter dem Wachstum vom Vorjahr. Homegate sieht den Grund dafür in der tieferen Nettozuwanderung 2024. Die Entwicklung sei auch in anderen Schweizer Zentren wie Lausanne, Bern oder Genf zu beobachten. Dennoch ist eine Stabilisierung der Angebotsmieten gemnäss Homegate nicht in Sicht. Dies, weil die Schweizer Bevölkerung weiter wachsen dürfte und sich das Angebot wegen einer geringen Neubautätigkeit kaum ausweite.
Der Homegate-Mietindex für Angebotsmieten wird vom Immobilienmarktplatz Homegate in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erhoben. Er misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen anhand der aktuellen Marktangebote. (awp sda/mai)