Holzernte ist rückläufig
Hohe Kosten und tiefe Erlöse vermiesen der Forstwirtschaft das Geschäft. Aufgrund der schwierigen Marktbedingungen wurden letztes Jahr in den Schweizer Wäldern weniger Bäume gefällt. Die Holznutzung lag zehn Prozent unter dem Mittelwert der letzten 20 Jahre.
Insgesamt wurde 2012 im Schweizer Wald knapp 4,7 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das acht Prozent weniger. Dies geht aus der Forststatistik und dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz 2012 der Bundesämter für Umwelt (Bafu) und für Statistik (BFS) hervor.
Der Holzbau boome zwar, allerdings seien die Rahmenbedingungen der inländischen Holzverarbeiter nach wie vor schwierig. Der durchschnittliche Erlös für Nadelstammholz, dem wichtigsten und erlösstärksten Sortiment, ging um rund acht Prozent zurück. Damit lagen die Preise auch in diesem Jahr unter denjenigen im benachbarten Ausland, wie BFS und Bafu mitteilten. Zudem stiegen die Holzerntekosten.
Wegen der tieferen Preise und des geringeren Absatzes beim Nadelstammholz verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe. Die Unterdeckung erhöhte sich auf 58 Millionen Franken.
Pro Kubikmeter geerntetes Holz resultierte für die Waldbesitzer durchschnittlich ein Verlust von acht Franken. Im Mittelland und im Jura verlief die Holzernte zwar kostendeckend. Die Ernte und damit auch die Pflege von Gebirgs- und Schutzwäldern sei ohne Beiträge der öffentlichen Hand hingegen nicht durchführbar, teilten BAFU und BFS mit. (sda)