Holzbranche soll Richtpreise für Schweizer Rohholz festlegen können
Geht es nach dem Ständerat soll die Holzbranche Richtpreise für in der Schweiz geerntetes Rohholz vereinbaren können. Die kleine Kammer hat einen entsprechenden Gesetzesvorschlag ihrer Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie mit 40 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
Das Waldgesetz soll diesbezüglich ergänzt werden. Allerdings sollen einzelne Unternehmen sollen nicht zur Einhaltung solcher Richtpreise gezwungen werden. Laut dem Innerrhoder Ständerat Daniel Fässler (Mitte), der auch als Präsident des Schweizerischen Waldeigentümerverbands («WaldSchweiz») amtet, soll die Änderung die rund 250'000 Schweizer Waldbesitzer befähigen, sich beim Verkauf von Rohholz aus ihren Wäldern an Marktpreisen zu orientieren ohne dass sie ein Verfahren befürchten müssen. – Fässler hatte die Vorlage mit einer parlamentarischen Initiative angestossen.
Seit im 2020 die Schweizerischen Holzmarktkommission (HMK) aufgelöst worden ist und seit einem Auskunftsbegehren der Wettbewerbskommission (Weko) hatte «WaldSchweiz» nur noch historische Preise publiziert. Die meisten Forstbetriebe und Waldeigentümer in der Schweiz arbeiteten derweil seit Jahren defizitär. Wie Fässler erklärt, sinkt als Folge davon die Bereitschaft, die Wälder trotzdem noch zu pflegen und zu nutzen und damit den wertvollen einheimischen Rohstoff Holz für die nachgelagerten Glieder der Wertschöpfungskette zur Verfügung zu stellen.
Nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes
Auch der Bundesrat begrüsste die Vorlage: «Die 250'000 Waldeigentümer sind auf transparente Marktpreise angewiesen, um den Wald pflegen zu können», sagte Umweltminister Albert Rösti im Rat. Die Möglichkeit der Vereinbarung von Richtpreisen habe indirekt positive Effekte, da die Pflege des Waldes besser finanziert werden könne. Es sei ein Hauptziel des Bundesrats, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in der Schweiz sicherstellen zu können.
Als nächstes entscheidet der Nationalrat. (sda/mai)
