Holcims Nordamerika-Geschäft wird nach Abspaltung Amrize heissen
Holcim hat bei der geplanten Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts eine weitere Entscheidung gefällt. Das Business soll nach der Trennung vom Schweizer Konzern «Amrize» heissen.
Amrize leite sich von den zwei Begriffen «Ambition» und «Rising» (aufsteigend) ab, erklärte der weltgrösste Zement- und Baustoffkonzern am Freitag in einem Communiqué.
Der Name und die Markeneinführung von Amrize würden mit dem Abschluss der Abspaltung in Kraft treten, der weiterhin bis zum Ende des ersten Halbjahres 2025 erwartet werde. Bis dahin werde das Nordamerikageschäft weiterhin als Teil von Holcim geführt.
Nach der vollständigen Trennung vom Schweizer Konzern werde die Aktie von Amrize unter dem Symbol 'AMRZ' an der New Yorker Börse (NYSE) und zusätzlich an der Schweizer Börse SIX kotiert, erklärte Holcim.
Doppelkotierung für Schweizer Investoren
Eine Doppelkotierung hat gemäss Marktbeobachtern einen gewichtigen Vorteil für hiesige Fonds-Investoren: Sie können dadurch bei der abgespaltenen neuen nordamerikanischen Firma investiert bleiben, auch wenn sie keine US-Aktien halten dürfen.
Andernfalls müssten diese Investoren bei der Nordamerika-Einheit aussteigen, was auf den Aktienkurs drücken würde. Dies könnte möglicherweise die Aufnahme der neuen Amrize-Aktien in einen grossen US-Index verhindern. Auf der anderen Seite besteht das Risiko, dass eine doppelte Börsenkotierung zu geringeren Handelsvolumina für die US-Aktie am jeweiligen Handelsplatz führen könnte, als wenn der Titel ausschliesslich an der US-Börse kotiert wäre.
Amrize will unabhängig durchstarten
Holcim hatte vor gut einem Jahr angekündigt, das Nordamerika-Geschäft abzutrennen und als unabhängiges Unternehmen in den USA zu kotieren. Das Nordamerika-Geschäft soll einen Umsatz von über 11 Milliarden US-Dollar erreichen.
Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: «Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen», hiess es damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.
Chef der neuen Amrize wird der Architekt der Abspaltung, Jan Jenisch, der dafür seinen Posten als Verwaltungsratspräsident bei Holcim aufgibt. «Wir befinden uns in einer spannenden Zeit für das Bauwesen in Nordamerika. Diese ist geprägt durch eine laufende Modernisierung der Infrastruktur, die Rückverlagerung der Produktion und die Möglichkeit, die Wohnungsknappheit mit den fortschrittlichsten Baulösungen zu überbrücken», erklärte Jenisch weiter. (awp sda)