Holcim mit erneut tieferem Gewinn
Der Schweizer Zementriese verzeichnet im ersten Quartal eine moderate Umsatzzunahme und einen um 5 Prozent tieferen Gewinn als vor einem Jahr. Nun zeichnen sich Sparmassnahmen ab.
Die Umsatzsteigerung um 2,2% auf 4,76 Milliarden Franken ist ermutigend, vor allem angesichts des schwieriger gewordenen Klimas in den europäischen Märkten. Der betriebliche Ebitda ging um 1,1 Prozent zurück auf 745 Millionen Franken. Der Konzerngewinn für die ersten drei Monate sank um 5 Prozent auf 116 Millionen Franken (Vorjahr 122 Millionen). Gemäss Konzernchef Bernard Fontana hat Holcim auf allen Kontinenten, ausser in Europa, Mehrumsätze generiert.
Die gestiegenen Kosten für Energie und Rohmaterialien hat der Konzern auf den meisten Märkten mit Preiserhöhungen auf die Kunden überwälzen können mit Ausnahme von Afrika und dem Nahen Osten.
Europa: Harter Winter und Eurokrise
Das Europa-Geschäft litt zwar unter dem harten Winter, der viele Baustellen wochenlang lahmlegte und die Verkäufe von Zement, Zuschlagstoffen, Asphalt und Transportbeton massiv beeinträchtigte. Auf Grund der Eurokrise und der desolaten Finanz- und Wirtschaftssituation in verschiedenen Ländern dürfte sich der europäische Markt für Holcim wohl weiterhin als hartes Pflaster erweisen. Der Umsatz in Europa fiel um 15 Prozent und der betriebliche EBITDA um 72 Prozent.
Starke Umsatzsteigerungen erzielte das Unternehmen in den Ländern Indien, Thailand, den Philippinen, Indonesien, Russland und Aserbeidschan. Auch in Nordamerika gibt es Anzeichen einer Belebung an den Baumärkten. Für das gesamte Jahr 2012 erwartet Holcim eine weiterhin steigende Nachfrage in den aufstrebenden Ländern.
Einsaparungen von bis zu 350 Millionen Franken?
Nächste Woche wird Holcim über ein "Programm zur weiteren Stärkung der Markt- und Kostenführerschaft" orientieren. Damit soll eine "signifikante Verbesserung des Betriebsgewinns" erzielt werden. Analysten rechnen mit Einsparungen von bis zu 350 Mio. Franken. Gemäss Konzernleiter Fontana wird sich Holcim auch bei den Investitionen zurückhalten. Über konkrete Spasmassnahmen wollte er aber noch nichts sagen.
Trotz gestiegener Umsätze, blieben vor allem die operativen Ergebnisse unter den Erwartungen. An der Börse tauchte die Aktie um 0,9 Prozent auf 54.20 Franken. (mai/sda/mgt)