Holcim Awards: Anerkennung für «Zwhatt»-Hochhaus in Regensdorf
Am Wochenende fand die Preisverleihung der Holcim Awards 2023 statt. Unter den Gewinnern befindet sich auch ein Schweizer Projekt: Ein Holzhybrid-Hochhaus im «Zwhatt»-Quartier in Regensdorf erhielt einen Anerkennungspreis für Nachhaltiges Bauen.
Mit den «Holcim Awards» zeichnet die Holcim Foundation alle zwei Jahre besonders nachhaltige und ökologische Projekte auf der ganzen Welt aus. Vergangenes Wochenende fand nun die diesjährige Preisverleihung statt. Insgesamt gingen laut der Stiftung 2380 Anmeldungen aus 114 Ländern für den Wettbewerb ein, 500 Einreichungen erfüllten schliesslich die Teilnahmekriterien.
Fünf Projekte konnten sich nun in der Kategorie «Gold» über einen Award freuen und wurden laut Communiqué für «ihren herausragenden Beitrag zur lokalen nachhaltigen Entwicklung in ihrer Region ausgezeichnet». Die Projekte stammen aus Kanada, China, Ghana, Mexiko und Spanien und haben jeweils ein Preisgeld von 100‘000 US-Dollar erhalten:
Quelle: Holcim Foundation for Sustainable Construction
Projekt: «Fujian Tulou»
Ort: Zhangzhou, Fujian, China
Architekten: DnA_Design and Architecture
«Tulou» ist ein typischer traditionelle Gebäudetyp in den Bergtälern der chinesischen Provinz Fujian und steht für runde oder quadratische, mehrstöckige Festungen, die zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert erbaut wurden. Das Projekt «Fujian Tulou» widmet sich diesem Gebäudetyp, definiert einen Erhaltungsansatz durch adaptive Wiederverwendung und schlägt einen prototypischen Rahmen vor, um den traditionellen Strukturen neuen Wert zu verleihen.
Quelle: Holcim Foundation for Sustainable Construction
Projekt: «EL 17»
Ort: Madrid, Spanien
Architekten/Unternehmen: Husos, Elii und Ultrazul
Dieses Projekt widmet sich der Sanierung eines Industriegebäudes zu einem lebendigen Gemeinschaftszentrum mithilfe eines «360-Grad-Co-Design-Prozesses», der die materielle Zirkularität betont und die städtische Artenvielfalt erhöht.
Quelle: Holcim Foundation for Sustainable Construction
Projekt: «Utopía Estrella Iztapalapa»
Ort: Mexiko-Stadt, Mexiko
Architekten: CANO | WAHRE Architektur
Ein städtisches Sanierungsprojekt, das darauf abzielt, ein Gelände einschliesslich einer ehemaligen Mülldeponie umzugestalten, um Einrichtungen für Sport, Kultur, soziales Engagement und ökologische Bildung für die 230‘000 Einwohner von Iztapalapa zu schaffen.
Quelle: Holcim Foundation for Sustainable Construction
Projekt: «Surf Ghana Collective»
Ort: Busua, Ghana
Architekten: Juergen Strohmayer und Glenn DeRoché
Eine Tourismuskooperative, die ein bestehendes Gebäude umnutzt, um einen dynamischen Gemeinschaftsraum zu schaffen, der die wirtschaftlichen Möglichkeiten verbessert und die Jugend in Busua stärkt.
Quelle: Holcim Foundation for Sustainable Construction
Projekt «1925 Victoria Park Ave.»
Ort: Toronto, ON, Kanada
Unternehmen: Well Grounded Real Estate, Partisans - Serotiny Group und CREE Buildings
Eine High-Tech- und kostengünstige modulare Wohnlösung, die nachhaltiges Wohnen in Wohnungen durch den Entwurf des ersten 12-stöckigen Wohnbauprojekts mit nahezu null Mischnutzung in Ontario neu definiert.
Anerkennung für «Zwhatt»-Hochhaus in Regensdorf
Quelle: zvg
Visualisierung des Hochhauses «High-Rise H1» im Stadtquartier «Zwhatt» in Regensdorf, das in der Kategorie «Acknowledgement» mit einem Preis für nachhaltiges Bauen geeehrt wurde.
Neben den «Gold»-Prämierungen zeichnete die Jury
fünfzehn weitere Projekte für ihren Beitrag zur Förderung des nachhaltigen Bauens aus. Neben den Kategorien «Silber» und «Bronze» konnte sich in der
Kategorie «Acknowledgement» auch ein Schweizer Projekt über eine Auszeichnung
freuen: Das Hochhaus «High-Rise H1» im Stadtquartier «Zwhatt» in Regensdorf,
das derzeit gebaut wird.
Der
Holzhybridbau aus der Feder des Zürcher Architekten Roger Boltshauser und der
Bauherrschaft Pensimo bildet das Herzstück des Stadtentwicklungsprojekts
«Zwhatt». Wie die Projektbeteiligten anlässlich der Preisverleihung am Montag
mitteilten, zeichnet sich das 75 Meter hohe Hochhaus durch eine rötliche
Fasssade aus, die an Mammutbäume in Nordamerika erinnern soll.
Hybridbauweise mit Schweizer Holz
Die Hybridbauweise kombiniere vorgefertigte Holzelemente mit einem dreigeschossigen Betonsockel mit Lehmfassade und einem stabilisierenden Betonkern. Die Deckengeschosse der 21 Holzgeschosse sind vorgefertigte, mit einer dünnen Betonplatte verbundene Holzrahmen. Für das Projekt wurden gemäss Mitteilung nur Schweizer Materialien verwendet, darunter Holz aus jurassischen Buchen.
Quelle: zvg
Visualisierung: An der Fassade sind auf jedem Stockwerke Solarpaneele angeordnet, die sowohl dem Sonnenschutz als auch der Energiegewinnung dienen.
Im
Vergleich zu herkömmlichen Betonkonstruktionen reduziert das «Zwhatt»-Hochhaus
laut den Projektverantwortlichen den CO2-Ausstoss um 670 Tonnen. Darüber hinaus
speichere das verwendete Holz etwa 1500 Tonnen CO2. An der Fassade sind zudem
auf jedem Stockwerke Solarpaneele angeordnet, die sowohl dem Sonnenschutz als
auch der Energiegewinnung dienen.
Die Photovoltaikanlagen an der Fassade und auf dem Dach sollen jährlich rund 150‘000 kWh
Energie produzieren. Das entspricht laut Mitteilung gut einem Drittel des
Strombedarfs des gesamten Gebäudes mit 156 Wohnungen und rund 770 Quadratmetern Bürofläche. Ab Mitte 2025 soll das Hochhaus bezugsbereit sein.
Den Holcim Award nahmen das Team des Zürcher Architekten um Roger Boltshauser sowie Ana Alberati und Birgit Hattenkofer im Namen der durch die Pensimo Management AG geführten Anlagestiftung Pensimo entgegen. (mgt/pb)
Quelle: zvg
Modell des «Zwhatt»-Hochhauses.