Hohe Auslastung, fehlende Manpower
Nach dem wetterbedingten Einbruch im Winter läuft die Bauwirtschaft wieder auf vollen Touren. Weil aber nicht mehr Arbeiter eingestellt werden, profitieren die Baufirmen kaum.
Der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV), der als Frühindikator den Umsatz im Schweizer Bauhauptgewerbe prognostiziert, stieg im 2. Quartal um 1,6% gegenüber dem Vorquartal und 1,1% gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Zuwachs vermag den wetterbedingten Umsatzrückgang im 1. Quartal aber nicht wettzumachen.
Während der kommenden Monate zulegen wird vor allem der Wohnbau. «Auf mehr als 51 000 bewilligte Wohnungen und Häuser im Jahr 2011 folgten im 1. Quartal 2012 neue Gesuche für 16 000 Wohneinheiten», rechnen die Analysten vor. Stürmisch geplant werden aber auch Büro- und Verwaltungsbauten. 2011 stieg das bewilligte Volumen im Vergleich zu 2010 um 53%. Somit erreicht der Wirtschaftsbau trotz Zurückhaltung der Industrie wieder das Niveau des Vorjahres. Der Tiefbau stabilisiert sich auf einem hohen Wert.
Die Baufirmen könnten jedoch nur begrenzt einen Umsatzzuwachs erzielen, sagen die CS und der SBV. Die hohe Auslastung bei geringer Ausweitung der Beschäftigung und die schwache Ertragslage aufgrund des Preiskampfs sei hinderlich. (ur)