Hochhäuser mit Seeblick
An der „Pfnüselküste“ denkt man über Hochhäuser nach: Die Planungsgruppe Zimmerberg (ZPZ) überarbeitet gegenwärtig den Richtplan für das linke Zürichseeufer und will darin festlegen, wo Hochhäuser gebaut werden dürfen.
Längst ist das Bauland auch am schattigen Ufer des Sees ein begehrtes Gut geworden. Die Zersiedelung schreitet voran, Hochhäuser könnten sie zumindest eindämmen. Dies leuchte im Prinzip allen ein, aber sobald es konkret werde, liefen alle Sturm, sagt Architekt Rudolf Hatt, der als Präsident der Planungskommission amtet, gegenüber „20 Minuten“. So war etwa im März vergangenen Jahres der Kanton Zürich zum Schluss gekommen, dass sich ein 48 Meter hohes Hochhaus in Wädenswil beim Bahnhof nicht mit dem Ortsbild verträgt. „Es darf ein hohes Haus geben aber kein Hochhaus“, sagte Kantonsplaner Wilhhelm Natrup damals gegenüber der „Zürichseezeitung“.
In der Folge gab die kantonale Baudirektion zusammen mit der ZPZ eine Studie in Auftrag, die der Wirkung von Hochhäusern am linken Zürichseeufer nachgeht. Die Raumplanungsexperten kommen darin zum Schluss, dass es beim Bahnhof Horgen und unter Vorbehalten an zwei Orten in Wädenswil Platz für Hochhäuser gibt. Zum Thema „Hochhäuser am Zürichsee“ meinte René Loner, Sprecher der kantonalen Baudirektion, im „Tages-Anzeiger“: Man am ziele eher auf „hohe Häuser“ ab, als auf richtige Hochhäuser von 25 Metern und mehr. Rudolf Hatt sieht es anders, wie er im „Tages-Anzeiger“ erklärt: „Hochhäuser am Zürichseeufer zu bauen, wäre doch sinnvoll. Gerade hier wo jeder freie Sicht auf aufs Wasser haben will.“ (mai)