Historisches Kleinod wird aufpoliert
Die 250 Jahre alte Holzbrücke im Lorzentobel zwischen Baar und Menzingen steht unter Denkmalschutz. Jetzt muss sie gründlich saniert werden.
Als die Holzbrücke errichtet wurde, war sie der Hauptverkehrsübergang auf dem Weg in die Zuger Berggemeinden. Heute wird sie als Rad- und Fussweg intensiv genutzt und sie ist im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz IVS von nationaler Bedeutung aufgeführt.
Die Holzbrücke ist eine Spreng-/Hängewerkkonstruktion bei der die auf dem Träger lastende Kraft durch schräge Streben aufgenommen und mitgetragen wird. Die Stützweite beträgt 14,5 Meter, die lichte Breite 2,36 Meter und die lichte Höhe 2,48 Meter. Diese Tragwerk-Technik wird auch im Stahl- und im Stahlbeton-Brückenbau angewandt. Wie viele Holzbrücken aus früheren Jahrhunderten wurde die Lorzentobelbrücke mit einem Ziegeldach gegen allzu starke Verwitterung geschützt.
Für einen weiterhin dauerhaften Betrieb
Das Brückentragwerk und die Dachbauteile sind grösstenteils in gutem Zustand. Jedoch müssen vor allem die Übergänge zu den Brückenlagern saniert werden, da diese stark durchfeuchtet sind. Hier sollen bauliche Massnahmen zum konstruktiven Holzschutz ergriffen werden, um weiterhin einen dauerhaften Betrieb der Brücke sicherzustellen. Zudem sollen statisch überbeanspruchte Bauteile verstärkt und der Holzbelag komplett erneuert werden. Am Erscheinungsbild der altehrwürdigen Brücke wird nichts geändert.
Der Kanton Zug als Eigentümerin der Brücke rechnet mit einem Bundesbeitrag an die Sanierungskosten im Umfang von 25 Prozent. Den künftige Unterhalt der Brücke werden die Gemeinden Baar und Menzingen übernehmen. Die Brücke wird ab Mai bis Mitte September völlig geschlossen werden. Für Fussgänger und Velofahrer wird ein Ersatzsteg angeboten. (mai/mgt)