HEV-Umfrage: Experten rechnen mit leicht erhöhter Nachfrage nach Wohneigentum
Kommendes Jahr dürfte es eine weiterhin leicht erhöhte Nachfrage beim Wohneigentum geben und eine unverändert rückläufige Nachfrage bei Büro- und Gewerbeflächen. Dies prognostizieren die Experten, die der Schweizer Hauseigentümerverband (HEV) für seine alljährliche Immobilien-Umfrage befragt hat. Bei den Mieten rechnen sie mit einer steigenden Tendenz.
Quelle: HEV
Preiserwartungen für 2023 in verschiedenen Immobilien-Segmenten.
Teilgenommen haben insgesamt 240 Fachleute: Immobilientreuhänder, Makler, Analysten, Verwalter und Investoren aus allen Regionen der Schweiz. Wie der HEV mitteilt, sind in der Westschweiz die Daten in Zusammenarbeit mit der Fédération Romande Immobilière (FRI) und der Chambre Genevoise Immobilière (CGI) erhoben worden. Daneben verdichtete das Immobilienberatungsunternehmen Fahrländer Partner (FPRE) die Ergebnisse der Umfrage mit eigenen Daten und errechnete einen Preiserwartungsindex.
Steigende Preise bei Eigentumswohnungen und höhere Baulandpreise
So vermelden die Experten gegenüber dem Vorjahr eine leicht abgeschwächte Nachfrage nach Wohneigentum. Beinahe 70 Prozent der Umfrageteilnehmer registrierten während der vergangenen zwölf Monate einen Anstieg der Eigentumswohnungs-Preise.
Für die nächsten zwölf Monate erwarteten hingegen nur noch 40 Prozent der Befragten steigende oder stark steigende Preise für Eigentumswohnungen. Rund 50 Prozent sind der der Ansicht, dass die Preise im Einfamilienhaus-Segment weiter zulegen werden. Der Grund für die erwarteten Preissteigerungen im Wohneigentumsbereich - trotz des leichten Rückgangs des noch immer herrschenden, starken Nachfrageüberhangs – liegt laut HEV in den über die letzten Jahre deutlich gestiegenen Baulandpreisen zu finden.
Quelle: HEV
Preiserwartungen für 2023 im Segment der Einfamilienhäuser Lesebeispiel: Preisentwicklung Einfamilienhäuser 2022 (letzte Säule) berichten 44% der antwortenden Immobilienexperten für ihr Marktgebiet von steigenden Preisen, weitere 5% erwarten sogar stark steigende Preise im Einfamilienhaus-Segment. 14% der Befragten erwarten mindestens rückläufige Preise. Die restlichen 36% (blaues Quadrat) erwarten konstante Preise. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil Personen, die steigende Preise für EFH erwarten, deutlich abgenommen.
Die Leerstände seien bei knapp 40 Prozent der Experten dieses Jahr etwas zurückgegangen und über die Hälfte sehe für die kommenden zwölf Monate einen schweizweiten Anstieg der Wohnungsmieten respektive der Angebotsmieten.
Geringere Nachfrage nach Büro- und Geschäftsflächen
Derweil hat sich laut den Immobilienfachleuten die Situation bei den Büro- und Geschäftsflächen gegenüber dem letzten Jahr nicht verbessert: Während sich der Nachfragerückgang im Vergleich zum Vorjahr laut den Befragten vor allem in Zentrumslagen leicht abschwächte, hat sich das Handelsvolumen und die Nachfrage in mittelgrossen Städten und in Agglomerationsgemeinden weiter verkleinert. So rechnen 53 Prozent der Befragten auch mit rückläufigen Bruttorenditen und 67 Prozent mit rückläufigen oder sogar stark rückläufigen Quadratmeterpreisen beiBüro- und Geschäftsflächen.
Über 80 Prozent erwarten für 2023 auch eine rückläufige Neubautätigkeit. Die Auswirkungen des pandemiebedingten Homeoffice-Booms führten noch immer zu keiner Entspannung in diesem Bereich, heisst es dazu beim HEV. (mgt/mai)