Herzog & de Meuron erweitern Musiksaal des Basler Stadt-Casinos
Herzog & de Meuron erweitern den denkmalgeschützten Musiksaal des Basler Stadt-Casinos. Gestern stimmte die Casino Gesellschaft an ihrer ordentlichen Generalversammlung dem Projektierungskredit von einer Million Franken zu.
Ursprünglich hätte Zaha Hadid das Casino ganz neu bauen sollen. Doch das Stimmvolk erteilte 2007 dem futuristisch anmutenden, extravaganten Projekt eine Abfuhr. Nun treten Herzog & de Meuron sozusagen in die Fusstapfen der irakisch-britischen Stararchitektin und sorgen für mehr Platz: Sie vergrössern den Musiksaal und öffnen ihn zur Barfüsserkirche hin. Dabei lehnen sie sich stark an die Architektur des in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts erbauten Musiksaals an. Gleichzeitig werden die Anbauten auf der Rückseite entfernt. „Wir finden es falsch, überall moderne Architektur hinzupflanzen“ sagte Jacques Herzog gegenüber der „Basellandschaftlichen Zeitung“. In der BaslerAltstadt sei eine andere Konzeption spannender. Etwa aus einer bestimmten inneren Architektur heraus die Hülle zu entwickeln. Neben den Neuerungen stehen auch umfassende Renovationsarbeiten an.
Gemäss Christoph B. Gloor, dem Präsidenten der Casino Gesellschaft, liegt der Vorteil im Projekt von Herzog & de Meuron darin, dass mit ihm Basels Musikzentrum „dort bleibt wo es hingehört“, das heisst im Herzen der Stadt in unmittelbarer Nähe des Stadttheaters, des Kunstmuseums, der Kunsthalle und des historischen Museums. Zudem können dringende Renovationsarbeiten und feuerpolizeiliche Vorgaben rasch umgesetzt werden.
Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 77 Millionen Franken. Davon übernimmt die Stadt rund die Hälfte. Den Rest muss die Casino-Gesellschaft aufbringen. Die Umbauarbeiten sind zwischen Sommer 2015 und 2017 vorgesehen. (mai)