Herzog & de Meuron bauen mit Ai Weiwei
Alljährlich wird die Serpentine Gallery in den Londoner Kensington Gardens zur Pilgerstätte für Architekturfreunde: Von Juni bis Oktober lockt ein temporärer Pavillon aus der Feder eines bekannten Architekten nicht nur Kunstinteressierte in den Park. Dieses Jahr hat das Museum Herzog & de Meuron und Ai Weiwei beauftragt.
Quelle: zvg
Nehmen ein weiteres gemeinsames Projekt in Angriff: Jacques Herzog, Ai Weiwei und Pierre de Meuron.
Damit gehören Herzog & de Meuron und Ai Weiwei zu einer illustren Runde. Die Liste der seit dem Jahr 2000 eingeladenen Architekten liest sich wie ein Who-is-Who der Architekturszene: Jean Nouvel gehört dazu, aber auch Frank Gehry, Rem Koolhaas, Oscar Nimeyer, Sanaa und Zaha Hadid. Herzog & de Meuron sind aber nicht die ersten Schweizer, denen diese Ehre zu Teil wird. Vergangenes Jahr zeichnete Peter Zumthor für den Pavillon verantwortlich.
Ausschlag für die Zusammenarbeit mit dem Künstler und den Architekten gaben die anstehenden Olympischen Spiele in London. Schliesslich hatten Herzog & de Meuron mit Ai Weiwei schon das legendäre „Vogelnest“ in Peking für die Olympischen Spiele konzipiert.
Allerdings wollen die Schöpfer des künftigen Pavillons nicht auf den Fussball sondern auf die vergangen elf Pavillons Bezug nehmen. Sie laden die Besucher mit ihrem Projekt auf eine archäologisch angehauchte Reise in die vergangenen elf Jahre ein: Neben elf Säulen, die für die früheren Pavillons stehen, wollen sie ein Loch graben, das tief genug ist, damit sich darin Grundwasser sammeln kann. „Auf diese Weise integrieren wir den unsichtbaren Aspekt des Parks in unser Projekt“, erklären Herzog & de Meuron und Ai Weiwei ihre Pläne. „Beim Graben werden wir auf unterschiedliche, ‚gebaute Wirklichkeiten’ treffen, etwa Telefonleitungen und Grundmauern. Wie ein Archäologenteam werden wir diese als Überreste der früheren Pavillons identifizieren.“ Die Fragmente der Vorgänger des diesjährigen Projekts dienen so dem Bau des neuen Pavillons als Ausgangslage. (mai)
Linktipp: www.serpentinegallery.org