Heisse Plätze machen Stadtbäumen die Arbeit schwer
Stadtbäume an warmen Standorten speichern weniger Kohlendioxid als ihre Artgenossen an kühleren Plätzen. Dieser Effekt hat allerdings nichts damit zu tun, dass mit ein paar Graden mehr auch mehr Schädlinge unterwegs sind. Dies geht aus einer Studie amerikanischer Wissenschaftler hervor.
Dank der Photosynthese neutralisieren Bäume ungesunde Treibhausgase. Wie viel Kohlendioxid sie speichern können, hängt laut einer Studie zu den Auswirkungen steigender Temperaturen auf Stadtbäume von Emily Meineke von der North Carolina State University in Raleigh USA auch von den Temperaturen des Platzes ab, an dem sie wachsen. Für ihre Untersuchung nahmen die Wissenschafter Weiden-Eichen an unterschiedlichen Orten in Raleigh unter die Lupe und verglichen diese miteinander.
Obwohl an wärmeren Standorten mehr Schädlinge vorhanden waren, wirkten sich diese auf das Wachstum und damit der Speicherfähigkeit der Bäume nicht so stark aus wie vermutet. Einen viel signifikanteren Einfluss hatten die Temperaturen an sich: Messungen von Meineke und ihrem Team zeigten, dass sich das Speicherpotenzial der Buchen-Weiden mit dem Effekt von Wärmeinseln stadtweit um zirka 12 Prozent verringert. Zudem nehmen die Forscher an, dass weitere negative Auswirkungen wie Luftverschmutzung diesen Effekt noch verstärken können. Aus diesen Erkenntnissen folgern Meineke und ihre Kollegen, dass die positiven Auswirkungen von Stadtbäumen bezüglich besserer Luft möglicherweise überschätzt werden. (mai/mgt)