Heiliger Ort erstrahlt in neuem Glanz
Archäologen haben den römischen Tempelbezirk von Petinesca oberhalb von Studen im Berner Seeland umfassend saniert. Die aus den 30er-Jahren stammenden Bodenmarkierungen wurden erneuert, so dass die Mauerzüge und Tempelflächen wieder erkennbar sind.
Seit den 1970er Jahren sorgt der Archäologische Dienst des Kantons Bern für die Erhaltung der unter Schutz gestellten Anlage. Weil das Areal bisher in den Händen Privater lag, konnte die Behörde ihre Aufgabe jedoch nicht richtig erfüllen. Mit Arrondierungen der Grundstücke am Studenberg gelang es schliesslich, das Gelände ganz in Staatsbesitz zu überführen. Damit war der Weg frei für eine umfassende Sanierung der Anlage, wie der Kanton mitteilte. Zunächst führten Mitarbeitende des archäologischen Dienstes Erdarbeiten aus, anschliessend zeichneten Gartenbauer mit Markiersteinen die Mauerzüge nach und machten mit Mergelsteinen die Tempelinnenflächen erkennbar. Ausserdem wurde ein Wegnetz angelegt. Die Gesamtkosten für die Arrondierungen und die Sanierung belaufen sich auf 439'000 Franken. Daran beteiligen sich das Bundesamt für Kultur mit 76'000 Franken und der Lotteriefonds mit 128'500 Franken.
Der frisch sanierte Tempelbezirk wird am kommenden Sonntag mit einem keltisch-römischen Fest eingeweiht. Petinesca war vom 2. bis 4. Jahrhundert vor Christus ein regionales Zentrum. Dieses lag an der wichtigen Verkehrsachse zwischen Salodurum, dem heutigen Solothurn und Aventicum, dem heutigen Avenches. (ffi/sda)