Hauptstadtregion gegen Metropolitanräume?
Die Hauptstadtregion Schweiz will sich künftig besser neben Basel, Zürich und neben dem Genferseeraum positionieren. Profilieren will sich die Region vor allem mit Spitzenleistungen in Wirtschaft, Kultur, Forschung und Bildung.
Rund 200 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hatten gestern am ersten Forum Hauptstadtregion Schweiz teilgenommen. Der Verein Hauptstadtregion Schweiz wurde Ende 2010 gegründet. Mitglieder sind die fünf Kantone Bern, Neuenburg, Freiburg, Solothurn und Wallis sowie zahlreiche ihrer Städte wie zum Beispiel Biel oder Murten. Thema war das Zusammenspiel zwischen Politik und Wirtschaft. Dieses sei vor allem in turbulenten Zeiten wichtig, sagte der Berner Regierungspräsident und Co-Präsident des Vereins, SP-Regierungsrat Andreas Rickenbacher. Die Hauptstadtregion sei das politische Zentrum der Schweiz und erbringe wirtschaftliche Spitzenleistungen, insbesondere in den Bereichen Mikrotechnologie, Lebensmittel und Medizin.
Erste Erfolge
Die Gründung des Vereins Hauptstadtregion Schweiz sei unter anderem auch eine Reaktion auf das Raumkonzept Schweiz, das die Hauptstadtregion anders behandle als die Metropolitanräume Zürich, Basel und Bassin Lémanique, sagte der Solothurner Stadtpräsident und FDP-Nationalrat Kurt Fluri. Als zweiter Co-Präsident hob Fluri hervor, dass der Verein schon nach einem Jahr erste Erfolge vorweisen könne. Als Beispiele nannte er die Einigung auf wichtige Eisenbahnprojekte wie zum Beispiel die Stärkung der Strecken Bern-Solothurn und Bern-Freiburg-Lausanne sowie den Halbstundentakt auf der Jurasüdfusslinie. Ausserdem will der Verein mit themen- und projektbezogener Zusammenarbeit in Zukunft auch die Funktion der Hauptstadtregion als Politzentrum der Schweiz stärken und nutzen.
Mit der Verabschiedung der Charta 2012 unterstrichen die Teilnehmenden ihr Engagement für die Hauptstadtregion Schweiz. Die institutionalisierte Zusammenarbeit der Kantone und Städte der Hauptstadtregion sei eine Chance für die ganze Schweiz darüber nachzudenken, wohin sich die Schweiz, die Kantone und Städte gegen innen und aussen in Zukunft entwickeln könnten, sagte Bundesrat Alain Berset in seinem Gastreferat. (mai/sda)